Tier-Skandal in Milchvieh-Betrieben im Allgäu: Geht es auch den Tierärzten an den Kragen?
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tierquälerei in Milchviehbetrieb
Geht es jetzt auch den Tierärzten an den Kragen?
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15 Verdächtige - auch Tierärzte
Der Skandal um Tierquälerei in Allgäuer Bauernhöfen nimmt immer weitere Ausmaße an. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Memmingen gegen 15 Personen. Drei Großbetriebe aus Bad Grönenbach, im Unterallgäu, stehen unter Verdacht, gegen den Tierschutz verstoßen zu haben. Im Visier der Ermittler sind auch drei Hoftierärzte. Nach RTL-Informationen soll es dabei sich um einen hofinternen und zwei externe Tierärzte handeln.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Wie die Staatsanwaltschaft Memmingen RTL.de sagte, gehe es bei den Ermittlungen um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Konkret geht es um Vorwürfe, dass kranke Tiere möglicherweise nicht ausreichend behandelt worden seien. Wie Thomas Hörmann, Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen weiter berichtet, werden derzeit schriftliche Unterlagen und Datenträger ausgewertet, die bei den drei durchsuchten Großbetrieben in Bad Grönenbach sichergestellt wurden. Bis Ergebnisse vorliegen, könne es aber noch Wochen dauern.
Videoaufnahmen decken schockierende Zustände auf
Videoaufnahmen der Tierschutzorganisation Soko Tierschutz hatten den Allgäuer Milchvieh-Skandal ins Rollen gebracht. Im Zentrum steht nach wie vor ein großer Milchvieh-Betrieb mit rund 3000 Rindern in Bad Grönenbach. In diesem Fall gebe es neun Beschuldigte, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Tierschützer kritisieren, dass offenbar auch die Behörden schon seit Jahren von den Verstößen gewusst hätten. Überprüft werde laut Staatsanwaltschaft auch das Verhalten des Unterallgäuer Veterinäramts. Ein eigenes Ermittlungsverfahren sei dies allerdings nicht. Nach RTL Informationen sollen die betroffenen Höfe weiter geöffnet haben und der Betrieb normal weiter laufen.