Telekom kündigt Aufpreis von bis zu 20 Euro für Daten-Flatrate an
"Jeder, der den Wasserhahn laufen lässt, muss auch zahlen"
Die Deutsche Telekom macht in Sachen Daten-Bremse ernst und nennt erste konkrete Details, wie das Tempolimit bei den DSL-Anschlüssen ab 2016 aussehen soll. "Aus heutiger Sicht werden wir die Preis für Internet-Vielnutzer um zehn bis 20 Euro im Monat erhöhen", sagte Konzernchef Rene Obermann.
Der Aufschlag, der noch nicht endgültig festgelegt ist, werde frühestens 2016 fällig und treffe nur wenige Prozent der DSL-Kunden. Positiver Effekt sei, dass damit die Monatsgebühren für die Normal-Internetnutzer - also 97 Prozent der Kunden - stabil bleiben dürften. "Das ist ein richtiges Ziel, zu dem wir stehen und das vernünftig ist, um unsere extrem hohen Investitionen etwas besser finanzierbar zu machen“, so der Telekom-Boss weiter.
Die Telekom erntete nach Ankündigung ihrer Pläne, monatliche Daten-Obergrenzen für Festnetz-Flatrates einzuführen, heftige Kritik von Internet-Aktivisten, Kunden und Politikern. "Es war uns klar, dass das nicht überall positiv ankommt", sagte Deutschland-Chef Niek Jan van Damme. Die Bonner sind auf dem Breitband-Markt Platzhirsch - etwa jeder zweite Internet-Anschluss in Deutschland läuft über die Telekom. Deshalb hat die öffentliche Diskussion solch eine Wucht entwickelt. Van Damme rechtfertigte die Einführung der Tarife: "Jeder, der den Wasserhahn laufen lässt, muss auch dafür zahlen."
"Bestehende Verträge sind nicht betroffen"
Wer und wie genau von den neuen Daten-Obergrenzen betroffen sein wird, ist weitgehend unklar, weil noch viele Details unbekannt sind. Zunächst einmal soll es nur um Neukunden gehen, die einen Vertrag nach dem 2. Mai 2013 abgeschlossen haben. "Bestehende Verträge sind von den Änderungen nicht betroffen", verspricht die Telekom.
Zugleich wird spekuliert, dass etwa bei einem Tarifwechsel auch bisherige Kunden in das neue Vertragsmodell rutschen könnten. Die Telekom erklärt, dass man heute angesichts der rasanten Entwicklung der Branche nicht seriös sagen könne, welche Tarifmodelle in einigen Jahren gelten werden. Und die Tempo-Bremse soll "nicht vor 2016" greifen.
Was passiert, wenn man das Inklusiv-Datenvolumen überschritten hat? Entweder man begnügt sich mit der Vor-DSL-Geschwindigkeit von 387 Kilobit pro Sekunde, mit der man noch E-Mails checken und mit viel Geduld auch im Internet surfen kann. Oder man bucht mehr Datenvolumen hinzu.