Studie: Verlust von 60.000 Jobs wegen Industrie 4.0

Industrie 4.0
Durch digitalen Wandel ändern sich viele Arbeitsmöglichkeiten.
dpa, Ole Spata

Umschichtung von Arbeitsplätzen steht bevor

Die bevorstehende Digitalisierung in deutschen Fabrikhallen, die sogenannte Industrie 4.0, könnte nach Prognosen von Arbeitsmarktforschern bis zu 60.000 Jobs kosten. Zwar dürften mit dem digitalen Wandel in der Produktion in den kommenden Jahren in Deutschland rund 430.000 neue Arbeitsplätze entstehen. In derselben Zeit gingen aber voraussichtlich 490.000 meist einfachere Jobs verloren.

"Es kommt zu einer deutlichen Umschichtung von Arbeitsplätzen. Dabei werden vor allem Beschäftigte, die heute Maschinen und Anlagen bedienen, betroffen sein", prognostiziert die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Um die Veränderungen abzufedern, müssten Firmen frühzeitig gegensteuern. Gerade Facharbeiter, die bisher an den Produktionsstraßen mit Routinearbeiten beschäftigt sind, müssten rechtzeitig auf anspruchsvollere Aufgaben vorbereitet werden.

Unterdessen appellierte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) an kleine und mittlere Unternehmen, sich verstärkt dem digitalen Wandel zu öffnen. Mit Sorge habe er Umfragen zur Kenntnis genommen, wonach weniger als die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen im Maschinenbau das Thema Digitalisierung als ihre Kernkompetenz bezeichneten, sagte Gabriel. "Das ist natürlich eine gefährlich Sichtweise." Denn den digitalen Wandel könne man genau so wenig aufhalten "wie das Wetter von morgen".