Spuren im Netz: Copilot Andreas L. bereitete sich auf den Germanwings-Absturz vor

Er informierte sich über Suizidmethoden und Cockpit-Türen

Es war offensichtlich keine spontane Aktion - er hat sich auf die Katastrophe vorbereitet: Copilot Andreas L. informierte sich vor dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich im Internet über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung. Auch nach Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren habe er gesucht, teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit.

Germanwings-Copilot Andreas L.
Copilot Andreas L. - im Internet informierte er sich vor dem Germanwings-Absturz akribisch über Suizid.
dpa, Foto-Team-Müller

Damit zeichnet sich jetzt ein deutlich detaillierteres Bild vom Gemütszustand des Copiloten in seinen letzten Tagen ab. Der bereits am Tag nach dem Absturz entdeckte Voicerecorder hatte laut Analyse der französischen Ermittler enthüllt, dass der Copilot die Maschine mit 150 Menschen an Bord wohl vorsätzlich zum Absturz brachte. Anhand des Browserverlaufes aus der Woche vor dem Absturz können die Düsseldorfer Ermittler jetzt nachvollziehen, dass sich Andreas L. mit dem ihm bevorstehenden Szenario ausführlich befasst hat.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, befasste er sich zum einen mit medizinischen Behandlungsmethoden, zum anderen mit Arten und Umsetzungsmöglichkeiten eines Selbstmordes. An mindestens einem Tag hat sich der Betreffende auch mehrere Minuten lang mit Suchbegriffen über Cockpittüren und deren Sicherheitsvorkehrungen auseinandergesetzt.

Unterdessen haben die Ermittler an der Absturzstelle inzwischen auch den Flugdaten-Rekorder entdeckt. Er könnte weiteren Aufschluss über den Ablauf der Katastrophe bringen.