Sonnenmilch-Test: Mit welcher sind Sie wirklich gut gerüstet?
Mit Sonnenschutz den Hautkrebs verhindern
Der Sommer ist da: Viele zieht das schöne Wetter nach draußen. Doch wie und wo auch immer Sie die Sonne genießen, eines sollte dabei nicht fehlen: Der richtige Sonnenschutz. Aber mit welcher Sonnencreme sind Sie wirklich gut gerüstet?
Ökotest hat 25 Sonnenschutzmittel wie Sonnencremes, -lotionen und
-sprays auf Ihre Wirksamkeit hin getestet. Im Fokus der Bewertung standen neben der Schutzwirkung vor allem der Gehalt an chemischen UV-Filtern, der Duftstoffgehalt sowie der Umfang und die Lesbarkeit der Anwendungs- und Warnhinweise auf der Verpackung.
Während die Bio-Hersteller damit werben, ausschließlich mineralische Filtersubstanzen und natürliche Duftstoffe einzusetzen, bauen viele der konventionellen Sonnenprodukte auf chemische UV-Filter wie Octrocylene oder Ethylhexyl. Das verheerende an diesen Stoffen ist, dass einige davon eine hormonähnliche Wirkung besitzen und über die Haut in den Körper übergehen können.
Welche Produkte sind zu empfehlen?
Insgesamt erhielten zwei Produkte die Bestnote "Sehr gut", dafür schnitten zwölf Produkte mit "gut" ab. Drei Produkte wurden als "befriedigend" eingestuft, zwei bekamen ein "ausreichend" und jeweils drei Produkte fielen mit "mangelhaft" oder gar "ungenügend" glatt durch. Gute Noten erhielten die Sonnenschutzmittel dann, wenn sie entweder frei von problematischen oder umstrittenen Rezepturbestand-teilen waren oder solche kaum enthielten.
Die beste Note erhielten die beiden Bio-Sonnenschutzmittel "Sonnenmilch Schisandra" von Alverde und "Sun Lotion Sensitive" von Sante. Dabei liegt der größte Unterschied zwischen den beiden Testsiegern wohl im Preis: Während das Alverde-Produkt 6,95 Euro pro 200 ml kostet, müssen Sie für die Lotion von Sante stolze 27,90 Euro zahlen. Auch den dritten Platz belegt eine Bio-Sonnencreme, nämlich die "Sonnencreme mit Sanddorn und Olive" von Eco. Auch für diese Creme muss der Verbraucher tief in die Tasche greifen: 200 ml sind für nicht weniger als 34,53 Euro zu haben. Keines dieser drei Produkte enthält chemische UV-Filter oder sonstige bedenkliche Stoffe.
Erfreulich ist, dass es sich bei fast allen mit "gut" bewerteten Sonnenschutzmitteln um Produkte aus Discountern und Drogerien handelt. Das heißt, dass guter Schutz durchaus erschwinglich ist. Die Preisspanne reicht dabei von 1,40 Euro pro 200 ml für "Ombra Sun Care" von Aldi Nord bis zu 3,99 Euro pro 200 ml für "AS Sun Sonnenspray Transparent" von Schlecker.
Sechs Produkte sind durchgefallen
Bedenklich ist jedoch, dass zwanzig der getesteten Produkte mit chemischen Filtern aufwarten. Viele der getesteten und alle der mit "gut"Produkte enthalten Octocrylene, das im Zellversuch wie das weibliche Hormon Östrogen wirkte.
Bei acht Produkten wird bemängelt, dass die Anwendungshinweise wie beispielsweise die Warnung "Sonnenschutzmittel großzügig auftragen, geringe Auftragsmengen reduzieren den Schutz", zu spärlich ausgefallen sind.
Erstaunlich ist, dass das mit Abstand teuerste Produkt "Sun Sport" von Lancaster, das mit 46,40 Euro für 200 ml zu Buche schlägt, mit ungenügend bewertet wurde. Ausschlaggebend dafür ist der Gehalt an allergieauslösenden Duftstoffen und der stark erhöhte Diethylphthalat-Wert. Ebenfalls disqualifiziert haben sich "Solar Expertise" von L'Oréal sowie "Active Long Lasting Lotion" von Piz Buin.
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Tipps für Verbraucher
Generell gilt, dass die Verbraucher grundsätzlich zu Sonnenschutzmitteln greifen sollten, die auf einem rein mineralischen UV-Schutz basieren. Dies gilt insbesondere für Schwangere und Stillende, um eine Belastung des Kindes zu minimieren oder ganz auszuschließen. Jedoch sind nach derzeitigem Kenntnisstand Nanopartikel aus den Sonnenschutzcremes kein Problem bei intakter Haut, weil sie dann nicht über die Haut in den Körper aufgenommen werden.