Positiv-Quote auf niedrigstem Niveau

Sonderweg bei Corona: Schweden feiert Bestwert seit Pandemiebeginn

19.06.2020, Schweden, Stockholm: Eine Gruppe junger Menschen picknickt während der jährlichen Mittsommerfeierlichkeiten Schweden und Finnen haben ihr diesjähriges Mittsommer-Fest eingeleitet. Wegen der Corona-Pandemie mussten viele größere Veranstalt
Mittsommer in Schweden - wegen Corona ohne große Feiern, aber ohne Lockdown oder Ausgangsbeschränkungen (Foto vom 19. Juni)
nwi, dpa, Andres Kudacki

Nach viel Kritik: Etappensieg für Schweden

Viel diskutiert, viel kritisiert und am Ende erfolgreich? Schwedens Sonderweg in der Bekämpfung der Corona-Pandemie – mit Freiwilligkeit statt Lockdown – hat einen Durchbruch erzielt. Schwedische Behörden verkünden, die Rate der bestätigten Infektionen sei auf einem historischen Tiefstand. Während andere Länder Europas vor der zweiten Welle zittern, ist Schweden ein wichtiger Etappensieg gelungen.

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Schweden: Test-Rekord und nur 1,3 Prozent positiv

Die Quote der Positiv-Tests ist den Angaben zufolge auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch des Virus gefallen. Vergangene Woche gab es einen Rekordwert bei der Zahl der Tests: 120.000. Nur 1,3 Prozent fielen positiv aus. Im Frühjahr hatte das Niveau noch über Wochen um die 19 Prozent gelegen. Experten erklären nun, die heimische Strategie, durch die sich die Ansteckungsrisiken mittlerweile verringert hätten, zahle sich aus.

"Unsere Strategie war konsequent und nachhaltig. Wir haben wahrscheinlich ein geringeres Ausbreitungsrisiko als andere Länder", sagte Jonas Ludvigsson, Epidemiologie-Professor vom Karolinska Institutet. Wie er es formuliert, dürfte Schweden nun eine höhere Immunität in der Bevölkerung haben als die meisten anderen Länder. "Ich glaube, wir profitieren jetzt viel davon", betonte Ludvigsson. Auch Vertreter der Weltgesundheitsorganisation lobten das schwedische Modell als nachhaltig.

Im Video von Anfang Juni: Das sind die Kritikpunkte an Schwedens Sonderweg

Kritik an Schwedens Sonderweg in der Corona-Krise Kaum Schutzmaßnahmen
00:55 min
Kaum Schutzmaßnahmen
Kritik an Schwedens Sonderweg in der Corona-Krise

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Schwedens Sonderweg im Kampf gegen Corona

Schweden ist in der Corona-Krise einen Sonderweg mit verhältnismäßig lockeren Beschränkungen gegangen. Schulen, Restaurants und Geschäfte blieben durchgehend offen, unter anderem wurde aber ein Verbot für Versammlungen mit mehr als 50 Personen eingeführt. Im Vergleich zu Deutschland und dem Rest Skandinaviens hat das EU-Land hohe Infektions- und Todeszahlen zu verkraften gehabt, seit Juni sind diese aber stark gesunken.

Nach Angaben der Johns Hopkins Universität haben sich in Schweden 85.707 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 5.838 Menschen aus dem Zehn-Millionen-Einwohner-Staat starben an oder mit dem Virus.

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