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Schwitzen im Schlaf - von wegen harmlos! Welche Ursachen dahinterstecken können
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Wer von uns ist in der Nacht noch nicht schweißgebadet aufgewacht? Plötzlich sind T-Shirt und Bettlaken durchnässt, die Haare kleben im Nacken, und Sie rätseln, was der Grund für den spontanen Schweißausbruch ist. Wir erklären, welche Ursachen nächtliches Schwitzen haben kann.
Oft sind ungünstige Schlafbedingungen der Grund für Nachtschweiß
Im Normalfall gibt es für nächtliches Schwitzen zwei nachvollziehbare Gründe: Entweder Sie haben eine zu dicke Bettdecke, sodass sich die Wärme staut, oder aber der Raum, in dem Sie schlafen, ist zu stark beheizt.
In beiden Fällen reagiert der Körper auf diese äußeren Umstände mit einem Kühlungsprozess nach innen, der uns äußerlich aber mit den üblichen Symptomen schwitzen lässt. Mitunter auch so heftig, dass Sie Ihr Nachthemd, T-Shirt oder auch die Bettwäsche wechseln müssen. Betroffene erwachen dann aufgrund des plötzlichen Kältegefühls, das die durchnässte Wäsche auf ihrer Haut auslöst.
Nächtliches Schwitzen als Hinweis auf Krankheiten
Nachtschweiß, auch nächtliche Hyperhidrose genannt, kann allerdings auch eine Begleiterscheinung verschiedener Krankheiten sein und sollte bei wiederholtem Auftreten als mögliches Symptom einer organischen oder neurologischen Störung ernst genommen werden.
Folgende Krankheiten könnten Auslöser für starkes Schwitzen in der Nacht sein:
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1. Kreislauf und Blutdruck
Kreislaufprobleme und wechselnder Blutdruck können dazu führen, dass wir nachts schwitzen. Hier kann Sport helfen, den Kreislauf zu stabilisieren.
2. Infektionskrankheiten
In manchen Fällen ist auch Fieber der Auslöser für nächtliches Schwitzen. Warum der Körper seine Temperatur dabei hochfährt? Weil Viren und Bakterien durch eine erhöhte Körpertemperatur besser bekämpft werden können.
Atemnot in Verbindung mit Schwitzen in der Nacht kann auf eine Herzmuskelentzündung hindeuten.
3. Hormonschwankungen
Vor allem Frauen in ihren Wechseljahren sind oft von Schweißausbrüchen geplagt: Sie haben häufig Hitzewallungen, die auf die Umstellung der Hormone in dieser Zeit zurückzuführen sind. Die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone geht hier zurück, was Stresshormone wie Adrenalin im Verhältnis steigen lässt. Dies äußert sich in einigen Fällen auch durch nächtliches Schwitzen.
Lese-Tipp: Wechseljahresbeschwerden: Was hilft bei Hitzewallungen & Co.?
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- „Wechseljahre Kochbuch & Ratgeber: Hormone natürlich regulieren“* von Soey Blohm
4. Stoffwechselerkrankungen
Bei Stoffwechselerkrankungen sei vor allem die Schilddrüsenüberfunktion genannt, bei der die Schilddrüse zu viele Hormone bildet, die dafür sorgen, dass der Stoffwechsel auf Hochtouren arbeitet. Das äußert sich nicht nur durch nächtliches Schwitzen. Auch am Tag können Betroffene Schwierigkeiten mit ihrem Wärmehaushalt haben. Weitere Symptome können Reizbarkeit, Unruhe, erhöhter Puls und Haarausfall sein.
Schwitzen wir nachts, kann das aber auch ein Hinweis auf Diabetes sein. Kommen zum Durchgeschwitztsein auch noch Gereiztheit und das Gefühl unausgeschlafen und ständig müde zu sein hinzu, kann das ein ernstzunehmendes Zeichen für nächtliche Unterzuckerung sein. Weitere Symptome für Diabetes: häufiger Harndrang, permanentes Durstgefühl.
5. Psychische Störungen
Aber auch psychischer Druck, etwa Ärger im Job, die Trennung vom Partner oder Ängste können Ursachen für Nachtschweiß sein. Hier können sich Betroffene selbst im Schlaf nicht entspannen, was zu einer vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen führt, die wiederum das nächtliche Schwitzen begünstigen.
6. Krebserkrankungen
Im schlimmsten Fall sind auch Lymphdrüsenkrebs oder Leukämie bei starkem Schwitzen in der Nacht nicht auszuschließen.
Symptome für Lymphome sind:
- geschwollene Lymphknoten
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
Symptome für Leukämie sind:
- Abgeschlagenheit
- Fieber
- erhöhte Infektionsanfälligkeit
- Hautveränderungen
7. Medikamente
Wenn Sie nachts schwitzen, kann dies auch eine medikamentöse Nebenwirkung sein. Beispielsweise können Medikamente gegen Depressionen zu einer gesteigerten Schweißaussonderung führen. Auch fiebersenkende Mittel wie Paracetamol, Arzneimittel gegen Asthma und Bronchitis sowie verschiedene Hormonpräparate können nächtliches Schwitzen begünstigen.
Schweißausbrüche nachts: Wann muss man zum Arzt?
Hält das nächtliche Schwitzen über einen längeren Zeitraum an, ist ein Gang zum Arzt unumgänglich. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, ob neben den nächtlichen Schweißausbrüchen noch andere Symptome auftreten. Ein Mediziner wird verschiedene Tests machen, die Aufschluss über die Ursache des Schwitzens geben können.
Wie sieht es bei Ihnen aus? Bitte teilen Sie uns mit:
Hausmittel gegen nächtliches Schwitzen
Sollte der Arzt bereits ernsthafte Krankheiten ausgeschlossen haben, können Sie gegen nächtliches Schwitzen diese Hausmittel einsetzen:
- Passen Sie die Raumtemperatur Ihres Schlafzimmers an. 16 bis 19 Grad sind optimal für schweißfreies Schlafen (die besten Klimaanlagen laut Stiftung Warentest im Überblick).
- Verzichten Sie vor dem Schlafengehen auf Alkohol, Nikotin und scharfes Essen.
- Trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit, das heißt: mindestens zwei Liter Wasser pro Tag.
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Leiden Sie an Übergewicht, kann Abnehmen gegen nächtliches Schwitzen helfen.
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