Schwester entsetzt über Premierminister Boris Johnson: Rachel erkennt ihren Bruder nicht mehr wieder
Schwester entsetzt über Premierminister Boris Johnson
Rachel Johnson erkennt ihren Bruder nicht mehr wieder
Reden "geschmacklos und verwerflich
Der britische Premierminister Boris Johnson hat es momentan nicht leicht. Zuerst verliert seine Fraktion die Mehrheit im Unterhaus, dann kassiert ein Gericht seine angeordnete Parlamentspause. Jetzt hängt auch noch der Haussegen bei der Familie Johnson schief. Sein jüngerer Bruder Jo hat wegen des Brexit-Streits bereits sein Amt als Staatssekretär niedergelegt. Nun erhält der 55-Jährige auch noch von seiner Schwester ordentlich Gegenwind.
Als "geschmacklos" und "verwerflich" bezeichnet Rachel Johnson die Reden ihres berühmten Bruders. Das sagt die 54-Jährige gegenüber dem Sender "Sky News". Die Journalistin kritisiert, dass ihr Bruder im Parlament von "aufgeben" und "Kapitulation" spreche, als ob Menschen, die sich dem Brexit entgegenstellen, "gehängt, langgezogen, geviertelt, geteert und gefedert werden sollen." Sie erkenne ihren Bruder gar nicht mehr wieder.
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Auch die Kirche kritisiert Johnson
Was Rachel Johnson besonders auf die Palme bringt: Bruder Boris erwähnte kürzlich in einer Rede die EU-freundliche Abgeordnete Jo Cox, die vor drei Jahren von einem Neonazi ermorden worden war. Ihr Andenken könne man am besten ehren, indem man den Austritt aus der EU durchziehe. "Es ist sehr geschmacklos, sich auf eine Abgeordnete zu beziehen, die von jemandem ermordet wurde, der 'Großbritannien zuerst' rief", sagt Rachel Johnson.
Schwester Rachel ist übrigens nicht die einzige, die die Reden ihres Bruders kritisiert. Wie die "Times" berichtet, missfallen allen 118 Bischöfen und Erzbischöfen der Anglikanischen Kirche die rauen Umgangsformen. In einem gemeinsamen Statement erklären sie: "In den vergangenen Tagen, ist die Sprache, sowohl in Debatten als auch auch außerhalb des Parlaments, nicht akzeptabel gewesen. Wir sollten mit Respekt miteinander sprechen."
Doch warum wird in Großbritannien derzeit so hitzig diskutiert? Premier Boris Johnson will Großbritannien am 31. Oktober aus der EU führen - notfalls auch ohne ein Austrittsabkommen. Die Opposition im Parlament ist gegen einen Austritt ohne Brexit-Deal und steht deshalb mit Johnson auf Kriegsfuß. Das Problem: Der mit der EU ausgehandelte Brexit-Vertrag wird sowohl von Johnson, als auch von der Mehrheit der Abgeordneten abgelehnt. Nachbesserungen scheinen aber unwahrscheinlich. Die EU lehnt Neuverhandlungen zu dem Vertrag ab.