Schweiz: Toter in Asyl-Notunterkunft bleibt eine Woche unentdeckt

Schweiz: Toter in Asyl-Notunterkunft bleibt eine Woche unentdeckt
Ein Mann ist erst eine Woche nach seinem Selbstmord in einer Asyl-Notunterkunft gefunden worden.
dpa bildfunk

Abgelehnter Asylbewerber beging Selbstmord

In einer Schweizer Asyl-Notunterkunft ist die Leiche eines abgelehnten Asylbewerbers erst eine Woche nach seinem Tod entdeckt worden. Der Mann mittleren Alters beging Mitte Juli in seinem Einzelzimmer in der Unterkunft am Stadtrand von Luzern Selbstmord, wie die dortige Asylbehörde erklärte. Sie bestätigte damit Angaben der 'Neuen Luzerner Zeitung'.

Mitbewohner seien erst durch Verwesungsgeruch aufmerksam geworden. Der Luzerne Asylkoordinator Ruedi Fahrni sagte, der Mann habe sich bei den Behörden für ein bis zwei Wochen abgemeldet. Darum sei er nicht vermisst worden. Er habe rund sieben Jahren in der Unterkunft gewohnt. Weshalb sich der Flüchtling jetzt das Leben nahm, sei unklar.

Die Behörde machte keine Angabe dazu, aus welchem Land der Mann stammte. Auch Menschen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde, dürfen sich unter bestimmten Umständen vorläufig weiterhin in der Schweiz aufhalten - etwa wenn eine Abschiebung aus humanitären Gründen nicht erfolgen kann. Neben Unterkunft und medizinischer Versorgung erhalten sie zehn Franken Nothilfe pro Tag (9,20 Euro).