Kometenhafter Aufstieg einer resoluten 15-Jährigen
Schulstreik wird 100: Greta Thunbergs Schulstreiks fürs Klima in der 100. Woche
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Greta Thunberg: In 100 Wochen zum Superstar der Klimabewegung
Sicher ahnte sie selbst nicht, was sie lostreten würde, als sich Greta Thunberg an einem Freitag im August 2018 als 15-jähriges Mädchen allein vor das schwedische Parlament setzte, um für das Klima zu demonstrieren. 100 Wochen später hat sie auf zwei Klimakonferenzen gesprochen, vor der UN-Versammlung eine weltweit beachtete Rede gehalten und die mächtigsten Männer und Frauen der Welt getroffen. An diesem Freitag wird ihr „Skolstrejk för klimatet“ 100 Wochen alt.
Ihre Bewegung "Fridays for future" macht den Mächtigen Angst
Seit sich die damals 15-Jährige alleine vor den Stockholmer Reichstag gesetzt hat, ist aus ihrem einsamen Protest die internationale Klimabewegung Fridays for Future entstanden, deren Aufruf zum Klimaprotest weltweit Millionen Menschen folgten. Thunberg wurde zum Gesicht des Jahres 2019, noch vor US-Präsident Donald Trump oder Kanzlerin Angela Merkel.
Die Protestmärsche lösten nicht nur eine deutsche Debatte über die Schulpflicht aus - sie trieben Politik und Unternehmen auch vor sich her. Dass die deutsche Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer ein Gespräch mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ankündigen kann, wirkt kaum noch außergewöhnlich. Schließlich hat sich auch Merkel schon mit Thunberg zusammengesetzt. Fakt ist: An der jungen Klimabewegung kommt kaum jemand vorbei. Aus Sicht der Aktivisten ist das aber längst nicht genug.
Unterstützung von weltbekannten Promis
Pünktlich vor dem EU-Sondergipfel zur Kompromisssuche im Streit um den EU-Haushalt und das Corona-Wiederaufbauprogramm meldet sich die mittlerweile 17-jährige Thunberg mit klaren Forderungen im Kampf gegen die Klimakatastrophe zurück. Unterstützt von Promis wie Leonardo DiCaprio, Roger Waters und der Band Coldplay schickte Thunberg einen offenen Brief nach Brüssel und an alle Staats- und Regierungschefs der EU.
„Sie müssen damit aufhören, so zu tun, als könnten wir die Klima- und Umweltkrise lösen, ohne sie als eine Krise zu behandeln“, fordern die Aktivistinnen in dem Schreiben, das auch prominente Klimaforscher wie Johan Rockström und Stefan Rahmstorf sowie die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai unterzeichnet haben. „Die EU hat dazu die wirtschaftlichen und politischen Möglichkeiten, weshalb es unsere moralische Pflicht ist. Jetzt müssen Sie Ihre Versprechen tatsächlich einhalten.“
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Radikale Forderungen vor EU-Sondergipfel unter deutscher Führung
Die Forderungen sind radikal: Ab sofort überhaupt kein Geld mehr in fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas stecken, „Ökozid“ am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag als Verbrechen strafbar machen, verpflichtende Treibhausgas-Budgets für die Staaten. „Wir verstehen und wissen sehr gut, dass die Welt kompliziert ist und dass es nicht einfach sein dürfte, was wir verlangen“, schreiben die Aktivistinnen. Noch unrealistischer sei es aber, zu glauben, die Gesellschaft könne die globale Erhitzung und andere katastrophale Umweltfolgen überleben, wenn es so weitergehe wie bisher.
Dass Thunberg, Neubauer und ihre Mitstreiterinnen ausgerechnet in Brüssel auf der Matte stehen, ist kein Zufall. Dort geht es an diesem Wochenende und in nächster Zeit unter anderem um den Corona-Aufbaufonds: 750 Milliarden Euro sollen verteilt werden. Auch der siebenjährige Haushaltsplan ab 2021 wird verhandelt. Für Klimaschützer ist klar: Solche Summen werden nur einmal ausgegeben. Und deswegen müssen sie den Klimaschutz voranbringen.
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