Korruptionsprozess
Samsung-Erbe Lee Jae Yong zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt
Obergericht in Seoul verhängt Haftstrafe gegen Samsung-Chef
In einem wieder aufgelegten Korruptionsprozess ist der Erbe der Samsung-Firmenimperiums, Lee Jae Yong, erneut zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Obergericht in Seoul habe gegen Lee zweieinhalb Jahre Haft verhängt, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Montag.
Korruptionsaffäre um südkoreanische Ex-Präsidentin Park Geun Hye
Hintergrund des Verfahrens ist eine Korruptionsaffäre um die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye. Samsung soll hohe Summen an Unternehmen einer umstrittenen Vertrauten von Park gezahlt haben.
Der Sohn des erkrankten und seit Jahren bettlägerigen Konzernvorsitzenden Lee Kun Hee war bereits 2017 wegen Korruption zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Jahr später wurde die Haft zu einer Bewährungsstrafe abgemildert. Später wurde das Verfahren wieder aufgenommen.
Gegen Lee Jae Yong läuft ein weiterer Prozess: Die Anklage wirft dem Samsung-Chef und weiteren Samsung-Managern Aktienkursmanipulation, Untreue, Verstoß gegen Rechnungsprüfungsvorschriften und anderer Delikte vor. Die Ermittler verdächtigen das Management des größten südkoreanischen Mischkonzerns, die Fusion zweier Konzerntöchter mit illegalen Mitteln eingefädelt zu haben, um Lee die Kontrolle bei Samsung zu sichern.
Zudem wird gegen Lee und andere wegen Bilanzfälschung durch das Biotechnik-Unternehmen Samsung Biologics ermittelt. Nach einer Untersuchung der Finanzdienstekommission hatte Biologics 2015 den Wert seiner Anteile an der Biopharma-Tochter Samsung Bioepis geschönt.
Quelle: DPA / RTL.de