13. Januar 2021 - 20:19 Uhr
Dompteure in sowjetischer Militäruniform
Was für eine schockierende Zirkusvorstellung in Russland: Ein Affe in einer Nazi-Uniform und zwei Ziegen mit Hakenkreuz-Symbolen sind in der Region Udmurtien aufgetreten. Die Dompteure hatten sowjetische Militäruniformen an. Die Show sahen sich auch Kinder an. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Zirkus.
Viel Kritik nach Veröffentlichung der Aufnahmen
Die Aufführung fand am 8. Januar in der russischen Stadt Ischewsk statt, veranstaltet von einer orthodoxen Kirche zu den Festtagen der russisch-orthodoxen Christen, die Weihnachten erst am 7. Januar feiern.

Nachdem es viele kritische Kommentare nach Veröffentlichung der Aufnahmen gab, entfernte der Zirkus die Bilder von seiner Website. "Die Aufführung von Trainern in sowjetischen Militäruniformen mit Tieren mit Nazi-Symbolen wurde nicht nur als Bild des Sieges über den Faschismus verwendet", teilte die Kirche mit und verdeutlichte, dass die Ideale des deutschen Nationalsozialismus weltweit verurteilt würden.

Die Nazi-Symbole hätten für die Niederlage der deutschen Armee während des Zweiten Weltkrieges gestanden. "Ein besonderes Merkmal der Zirkuskunst ist die Unterhaltung und es ist nicht verwunderlich, dass die dabei verwendeten Bilder einen ironischen und manchmal sogar grotesken Charakter haben", so die Diözese weiter. Somit hätte der Zirkus kein Verbrechen begangen, da die Nazi-Symbole nicht für Propaganda-Zwecke verwendet worden seien.

In Russland sind Nazi-Symbole eigentlich verboten. Vergangenes Jahr unterzeichnete der russische Präsident, Wladimir Putin, eine Ausnahmeregelung, für den Fall, dass die Zeichen negativ dargestellt werden. Polizei und Staatsanwaltschaft überprüfen die dennoch umstrittene Vorstellung.