RTL-Forsa-Umfrage: Mehrheit fordert Fahrrad-Führerschein

Geisterradler häufig schuld an Unfällen

Geisterradler, also Leute, die in die falsche Richtung fahren - sind einer der Hauptgründe für Radfahrunfälle in der Stadt. Auch deshalb hat Hamburg in dieser Woche mit einer großen Aktion auf diese Gefahr aufmerksam gemacht. Ob aus Rücksichtslosigkeit oder schlicht Unkenntnis, das Problem ist offenbar groß: Laut einer RTL-Forsa-Umfrage sprechen sich 52 Prozent der Befragten dafür aus, dass auch Fahrradfahrer eine Art Führerschein machen müssen.

Auf der Straße hat jeder seine Sicht

"Geisterradler sind eine der wesentlichen Hauptunfallursachen bei Unfällen mit Radfahrern, wo Radfahrer die Ursache gesetzt haben", sagt Ulf Schröder, Verkehrsdirektion Polizei Hamburg. Laut Statistik sind rund 42 Prozent aller an einem Unfall beteiligten Radfahrer auch die Hauptverursacher. Bei Unfällen mit Pkws haben zwar meist die Autofahrer Schuld. Aber bei Zusammenstößen mit Fußgängern sind es eher die Radfahrer. So hat auf der Straße jeder seine Sicht.

Radfahren in der falschen Richtung kostet 20 Euro Bußgeld. 35 Euro nur, wenn ein Unfall passiert. Sollten vielleicht auch Fahrradfahrer verpflichtend eine Art Führerschein ablegen? Für die Politik ist das derzeit kein Thema. In einer Umfrage im Auftrag von RTL sind 52 Prozent dafür, 47 Prozent dagegen.

Fahrradfahrer haben es nicht immer leicht

Der Fahrradclub 'ADFC' fordert, Radwege besser auszubauen. "Ein Teil der Regelverstöße kommt daher, dass es an vielen Stellen keine Lösungen für Radfahrer gibt", gibt Andreas Groh vom 'ADFC' zu bedenken. Zum Beispiel an Baustellen vergesse man häufig, eine Lösung für Radfahrer anzubieten.

Bis dahin bleibt also, gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Das ist ganz sicher problemlos möglich. Für alle.