Grünen-Chef will seine Accounts dichtmachen
Robert Habeck vertwittert sich – und macht Schluss mit Social Media
"Bye bye, Twitter und Facebook"
Konsequent ist er ja, der Robert Habeck. Unter der Überschrift "Bye bye, Twitter und Facebook" hat der Grünen-Chef auf seinem Blog angekündigt, seine Accounts bei Twitter und Facebook dichtzumachen. Zuvor hatte er für eine irritierende Formulierung in einem Wahlkampfclip Häme geerntet.
Social-Media-Eigentor des Grünen-Chefs
"Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein offenes, freies, liberales, demokratisches Land wird, ein ökologisches Land", erklärte Habeck in einem Video, das die Thüringer Grünen veröffentlicht und nach Aufkommen der Kritik wieder gelöscht haben. Ein astreines Eigentor: Nicht nur, weil Thüringen zweifelsohne demokratisch ist – Habecks Grüne regieren dort derzeit sogar gemeinsam mit SPD und Linkspartei.
Robert Habeck zweifelte schon an der Demokratie in Bayern
Es war nicht der erste Stolperer des 49-Jährigen. Schon vor der bayerischen Landtagswahl im Oktober hatte Habeck auf Twitter gefordert, die CSU-Alleinherrschaft zu beenden, damit man sagen könne: "Endlich gibt es wieder Demokratie in Bayern."
"Einfach nur dämlich" sei das gewesen, räumte Robert Habeck am Montag ein. "Ich habe mich gefragt, wie ich den gleichen Fehler zweimal machen kann." Er habe eine schlaflose Nacht gehabt. Beim Bayerischen Rundfunk wurde Habeck sich selbst gegenüber noch deutlicher. "Ich beiß mir in den Arsch", erklärte er mit Blick auf die Äußerung zu Thüringen. Und: "Ich bin von mir selber entsetzt." Aufgezeichnet hat Habeck das umstrittene Video nach eigenen Angaben im November auf dem Bundesparteitag der Grünen.
Dieser Inhalt kann nicht angezeigt werden
Es tut uns leid,
bitte versuchen Sie es später noch einmal.
Empfehlungen unserer Partner
Verzicht auf Twitter & Co. könnte "politischer Fehler" sein
Der Verzicht auf seine Social-Media-Aktivitäten dürfte dem Grünen-Chef nicht leichtfallen – zu sehr sind diese Kanäle inzwischen Teil der Politiker-Kommunikation mit dem jungen Publikum. Auf Twitter folgen Habeck bisher über 48.000, auf Facebook folgen mehr als 49.000 User. "Kann sein, dass das ein politischer Fehler ist, weil ich mich der Reichweite und direkten Kommunikation mit doch ziemlich vielen Menschen beraube. Aber ich weiß, dass es ein größerer Fehler wäre, diesen Schritt nicht zu gehen", schrieb Habeck in seinem Blog.