Regierung verspricht schnelle Hilfe: Wahlkampf in Gummistiefeln?

Merkel besucht Hochwassergebiete

Mit Wahlkampf hat es angeblich nichts zu tun, wenn Politiker die Hochwassergebiete besuchen. Und doch kann in einer Katastrophe für sie auch eine Chance stecken.

Kanzlerin verspricht Hilfe für Flutopfer
Entscheidet der Einsatz die Bundestagswahl?
dpa

Die Altstadt von Passau steht komplett unter Wasser und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist mittendrin. "Mir ist bewusst, das dauert noch Wochen", so die Kanzlerin über die anstehenden Aufräumarbeiten. Auch in Sachsen und Thüringen ist die Lage weiter angespannt. Insgesamt 100 Millionen Euro sichert die Regierung den Flutopfern zu.

Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (SPD) hat die betroffenen Gebiete bisher noch nicht besucht. Experten vermuten, dass ihm das Nachteile bei der anstehenden Bundestagswahl im September einbringen könnte.

Und doch werden beim Besuch der Kanzlerin Erinnerungen an Gerhard Schröders Gummistiefel-Auftritt wach: Bei der Jahrhundertflut im Sommer 2002 war Altkanzler Schröder sofort vor Ort. Politische Beobachter sind sich sicher: Dieser Einsatz hat ihm die Wiederwahl gesichert, denn bis vor der Flutkatastrophe lag er in Umfragen noch hinter seinem Herausforderer Edmund Stoiber. Begeht Peer Steinbrück jetzt also den gleichen Fehler wie Edmund Stoiber vor elf Jahren?