26. Februar 2021 - 19:57 Uhr
Polizistin in zivil beobachtet rassistische Beleidigungen
In München haben drei Betrunkene einen Mann aus Sierra Leone rassistisch beleidigt, bepöbelt und anschließend ihre Hunde auf ihn gehetzt. Der Vorfall ereignete sich am Freitagmorgen an der S-Bahn-Haltstelle Fasanerie, wie die Bundespolizei mitteilte. Eine Polizistin in zivil beobachtete das Ganze zufällig – und konnte eingreifen und dem Mann helfen.
Betrunkene riefen "Fass!" und hetzten ihre Hunde auf den Mann
Gegen 05:00 Uhr morgens standen die zwei Männer und eine Frau betrunken am Bahnhof Fasanerie und bepöbelten mehrere andere Fahrgäste, als sie auf einen Schwarzen Mann aufmerksam wurden. Sie fingen an, ihn rassistisch zu beleidigen und richteten auch die Aufmerksamkeit ihrer drei Hunde auf den Mann aus Sierra Leone. Dieser hatte laut Polizei "sichtlich" Angst vor den Tieren. Die Betrunkenen sollen daraufhin die Hunde mit dem Befehl "Fass!" auf den Mann gehetzt und erst kurz vor Angriff gestoppt haben. Der Mann drehte sich laut Polizei anschließend weg, verletzt wurde er dabei nicht.
Männer hatten jeweils über zwei Promille im Blut
Eine Beamtin der Landespolizei saß zufällig in einer vorbeikommenden S-Bahn und beobachtete den Vorfall. Sie alarmierte ihre Kollegen, die die drei Betrunkenen schließlich am Ostbahnhof stellen konnten. Ein Alkoholtest ergab bei den beiden Männern Promillewerte von 2,02 und 2,8 Promille, die Frau wollte sich nicht freiwillig testen lassen.
Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Die Bundespolizei ermittelt jetzt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und wegen Beleidigung. Aufgrund des Vorfalles wird zudem die Eignung als Hundehalter hinterfragt und von den zuständigen Behörden geprüft. Gegenstand der Ermittlungen ist zudem, ob ein politisch motivierter Hintergrund besteht.