Prozess in Cottbus: Mutter hält Tochter (13) gefangen und lässt sie vom Ex-Partner missbrauchen
Mutter hielt ihre Tochter offenbar monatelang in ihrer Wohnung versteckt
Diese Tat macht einfach nur fassungslos: Eine Mutter aus dem brandenburgischen Cottbus soll ihre damals zwölf Jahre alte Tochter mehr als fünf Monate lang festgehalten und gemeinsam mit ihrem Ex-Partner sexuell missbraucht haben. Jetzt stehen beide vor Gericht. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Die 52-jährige Mutter hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt
Monika R. und ihrem Ex-Partner wird vorgeworfen, das inzwischen 13 Jahre alte Mädchen monatelang in der Wohnung der 52-jährigen Mutter festgehalten und sexuell missbraucht zu haben. Dazu kommt die Entziehung Minderjähriger - denn die 13-jährige Franziska R. lebte bereits seit mehreren Jahren in Obhut des Jugendamtes. Monika R. hat inzwischen ein Teilgeständnis abgelegt - sie ist zur Zeit auf freiem Fuß. Ihr Ex-Partner sitzt in Untersuchungshaft.
Vor Gericht verweigerten beide Angeklagten die Aussage. Der Ex-Lebensgefährte der Mutter wollte nicht einmal, dass seine persönlichen Daten laut vorgelesen werden, berichtet RTL-Reporterin Chris Linke aus dem Cottbuser Gerichtssaal. Der Richter tat es trotzdem.
Staatsanwaltschaft: Der Ex-Partner wollte das Mädchen schwängern
Bei der Verlesung der Anklage wirkte der Mann sehr angespannt. Er saß kerzengrade neben seinem Verteidiger, hörte aufmerksam zu, starrte die Staatsanwältin an. Dabei zeigte er keinerlei emotionale Regung. Nicht einmal dann, als die Staatsanwältin die Taten auflistete und ihn beschuldigte, dass er das Mädchen absichtlich schwängern wollte. Währenddessen suchte Monika R. den Augenkontakt zu ihrem Ex-Partner und lächtelte ihn an.
Das 13-jährige Mädchen selbst wird wohl von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen wollen, da sie ihre Mutter nicht belasten will, berichtet Chris Linke. Gegen den Angeklagten tritt sie allerdings als Nebenklägerin auf, mit der entsprechenden Vertretung durch ihre Anwältin.
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Franziska R. wurde in Möbelstück versteckt gefunden
Das Mädchen war im Oktober 2017 aus einer Wohngruppe in Cottbus verschwunden. Laut Anklage kehrte die damals Zwölfjährige nach einem Arztbesuch nicht mehr in die Einrichtung des Jugendamtes zurück.
Erst nach mehr als fünf Monaten fand die Polizei das Mädchen in der Wohnung des Paares in Groß Schacksdorf bei Cottbus - nach bisherigen Informationen versteckt in einem Möbelstück. In den Monaten soll die Jugendliche keine Kontaktmöglichkeit zu anderen Menschen gehabt haben. Bei Kontrollen der Wohnung hätten die Angeklagten das Kind mutmaßlich versteckt, teilte das Landgericht Cottbus mit.