22. Februar 2021 - 15:13 Uhr
Kleinbus des Investors brennt
Während auf der einen Seite Protestler mit Töpfen, Trommeln und Trillerpfeifen versuchen den Wald zu schützen, fallen auf der anderen Seite die ersten Bäume einem Hotelbau zum Opfer. Dazu ist das Höheninterventionsteam der Polizei im Einsatz, um Aktivisten von den Bäumen zu holen. "Sicherheit geht vor Schnelligkeit und wir werden uns da ganz behutsam vorarbeiten, damit niemand verletzt wird", erklärt die Polizei auf Anfrage von RTL Nord vor Ort. In Flensburg geht der Streit um die Rodung des Bahnhofswaldes sogar so weit, dass am Sonntagabend ein Kleinbus in Flammen aufgeht.
Seit Oktober wohnen Aktivisten in den Bäumen
Der Firmenwagen gehört dem Investor des Neubauprojekts. Das ist wohl kein Zufall, denn schon seit einigen Monaten haben Aktivisten im Internet dazu aufgerufen, Autos anzuzünden und Firmennamen veröffentlicht, die an dem Neubau-Projekt inklusive Parkplatz und der Waldrodung beteiligt sind. "Ich kann das total nachvollziehen, dass Leute wütend sind", so eine Demonstrantin am Montag und sie würde keinem Auto des Investors hinterher trauern. Die Baumbesetzer bekennen sich auf Transparenten zur anarchistischen Antifa-Szene.
Protestler behindern den Verkehr

Am frühen Montagmorgen seilt sich zudem ein Demonstrant von einer Brücke ab und löst damit Verkehrsbehinderungen in der Flensburger Innenstadt aus. Auch unterhalb der Brücke demonstrieren einige Menschen. Die Polizei rechnet den ganzen Tag über mit weiteren Demonstrationen und Verkehrsbehinderungen.
Seit Sonntag räumt die Polizei den Bahnhofswald
Bereits am Sonntag hatte die Polizei mit der Räumung des besetzten Bahnhofswaldes begonnen. Zuvor seien lange Gespräche mit den Besetzern geführt worden, um sie zum freiwilligen Verlassen des Grundstücks zu bewegen, so ein Polizeisprecher. Eine geringe Anzahl von Menschen sei jedoch in den Baumhäusern geblieben. Zunächst seien drei Personen aus den Baumhäusern und einer Hängematte herausgeholt worden.
Wegen Ausgangssperre musste Polizei handeln

Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) hatte vor der Räumung erklärt: "In Flensburg gilt Kontakt- und Ausgangssperre für alle." Der Infektionsschutz habe Priorität. Wegen hoher Corona-Infektionszahlen war Samstag eine verschärfte Verordnung der Stadt in Kraft getreten und so mussten auch die Beamten auch gegen die Protestler vorgehen.
Quelle: DPA / RTL.de