Plauen: Mutter erwürgt und ersticht Tochter Jenny (9)
Jennys Körper wies eine zweistellige Zahl an Stichen auf
Familiendrama im sächsischen Plauen: Die Mutter Steffi K. (40) hat offenbar im Wahn ihre neunjährige Tochter Jenny erwürgt und erstochen. "Im Augenblick scheinen es zwei Ursachen zu sein, die zum Tod des Kindes geführt haben. Das eine sind die Stichverletzungen. Darüber hinaus soll es wohl eine Strangulation mittels eines Bademantelgürtels gegeben haben", so die Zwickauer Staatsanwaltschaft.
Eine Nachbarin alarmierte die Polizei, als sie hörte, wie Steffi K. in ihrer Wohnung herumbrüllte. Die 49-Jährige war halbnackt und warf Gegenstände ins Freie. Als die Beamten eintrafen und klingelten, öffnete niemand. Sie brachen die Tür auf und fanden die leblose Jenny im Wohnzimmer. Vergeblich versuchte ein Notarzt, Jenny wiederzubeleben. Der Körper des Mädchens habe eine zweistellige Zahl an Stichen aufgewiesen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Zwickau. Ob auf das Mädchen mit einer Schere eingestochen wurde, die Ermittler am Tatort gefunden hatten, sei noch nicht sicher.
Hat das Jugendamt geschlampt?
Die Familie ist dem Jugendamt in Plauen bekannt. Angeblich soll Steffi K. häufiger Wutausbrüche gehabt haben, unter denen Jenny gelitten haben soll. Eine Nachbarin beschreibt Jenny so: "Sie war so zurückhaltend. Kein normal entwickeltes Kind. Man hat gemerkt, dass irgendetwas im Leben falsch läuft."
Im September wurde Steffi K. in die Psychiatrie eingewiesen. Zusammen mit ihr vereinbarte das Jugendamt einen Hilfeplan. Dazu habe unter anderem gehört, dass Tochter Jenny für fünf Monate ins Heim kam. Ende Februar teilte die Mutter dann mit, dass sie ihr Sorgerecht wahrnehmen und die Tochter nicht mehr ins Heim zurückbringen will. Der Kindesvater stimmte zu. Dagegen habe nichts gesprochen, so das zuständige Landratsamt.
Die 49-Jährige wurde in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingeliefert. Gegen sie wird wegen Totschlags ermittelt.