Pakistan: Viele Frauen und Kinder bei Anschlag nahe eines Spielplatzes getötet

Taliban-Gruppe Jamaat ul-Ahrar bekennt sich zu der Bluttat

Bei einem Selbstmordanschlag in Pakistan sind mindestens 70 Menschen getötet und mehr als 340 weitere teils schwer verletzt worden. Ein Mann brachte etwa 20 Kilogramm Sprengstoff in einem Park der Millionenstadt Lahore in der Nähe eines Kinderspielplatzes zur Explosion. Unter den Opfern sind mindestens sieben Frauen und 35 Kinder, wie die Behörden mitteilten. Auch der Attentäter kam ums Leben. Die pakistanische Taliban-Gruppe Jamaat ul-Ahrar bekannte sich zu der Bluttat und erklärte, Ziel seien Christen gewesen.

Pakistan: Selbstmordanschlag mit vielen Toten und Verletzten
Der Park in der Millionenstadt Lahore nach dem Anschlag.
dpa, Rahat Dar

In dem gut besuchten Park waren am Ostersonntag, einem der ersten warmen Tage des Jahres, auch viele christliche Familien, wie der hohe Verwaltungsbeamte Mohammed Usman sagte. Es war einer der schwersten Anschläge in Pakistan seit langem. Augenzeugen erzählten laut Medienberichten, blutende und verstümmelte Opfer seien teils mit Rikschas und Taxis in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Dort wurden Notfallmaßnahmen ergriffen. Laut dem Einsatzleiter wurden Armeeärzte zur Hilfe gerufen. Im Fernsehen wurde um Blutspenden gebeten.

Die Zahl der toten Kinder war zunächst mit 25 angegeben worden. Nasrullah Chadha, leitender Beamter des Polizeibezirks am Park, erklärte, die Behörden hätten immer noch keinen vollständigen Überblick über die Opfer. Man sei noch dabei, die von Krankenhäusern geschickten Listen zusammenzufügen.

Dreitägige Trauerzeit in Provinz Punjab ausgerufen

Der Sprecher der Armee, General Asim Bajwa, meldete per Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Regierung die Armee zur Sicherung des Geländes angefordert habe. Soldaten errichteten eine Sperrzone. Der Ministerpräsident der Provinz Punjab, Shehbaz Sharif, rief eine dreitägige Trauerzeit aus.

Die Bundesregierung, die EU und die USA verurteilten den Terroranschlag scharf. "Dieser abscheuliche Anschlag gegen Familien in einem belebten Park zeigt, dass sich Terrorismus in seinem mörderischen Wahn gegen alle Menschen gleichermaßen richtet - gleich ob Mann oder Frau, jung oder alt, gleich welchen Glaubens und welcher Hautfarbe", erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts.