16 Jahre nach Orkan Kyrill
Einer der schlimmsten Stürme Deutschlands
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von Carl-Henning Liss
Im Jahr 2007 Jahren fegte einer der stärksten Stürme über Deutschland hinweg. Mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde traf KYRILL am 18. und 19. Januar Europa. 47 Menschen starben, elf von ihnen in Deutschland. Rund 75 Millionen Bäume wurden alleine hierzulande vernichtet, fast die Hälfte aller Schäden verzeichnete Nordrhein-Westfalen. Eine Katastrophe für den Wald, aber auch eine Chance.
Sturm KYRILL in Fakten
- Öffentliches Leben in weiten Teilen Europas beeinträchtigt
- Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h
- Schäden in Höhe von etwa 10 Milliarden US-Dollar in Europa
- 5,5 Milliarden Schäden in Deutschland
- 47 Menschen sterben
- Über eine Million Menschen zeitweilig ohne Strom
- 75 Millionen Bäume umgerissen
- Betriebe, Behörden, Schulen, Universitäten und Kindergärten vorzeitig geschlossen
- Flüge gestrichen, Fährverbindungen eingestellt und Straßen gesperrt, Bahnverkehr in einigen Teilen Mitteleuropas zeitweise eingestellt
Gigantische Probleme für Infrastruktur und Versicherungen
Erstmals in der Geschichte der Deutschen Bahn stand der Schienenverkehr fast völlig still, Tausende Reisende strandeten. Am Berliner Hauptbahnhof, der erst acht Monate zuvor eröffnet worden war, brachte der Wintersturm einen tonnenschweren Träger zum Einsturz.
Europaweit waren Millionen Haushalte stundenlang ohne Strom. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft schätzt den in Deutschland versicherten Schaden auf 2,4 Milliarden Euro. Kein anderer Sturm in den 30 Jahren zuvor habe mehr Zerstörung verursacht.
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Was hat sich seit KYRILL geändert?
Für zahlreiche Privatpersonen war KYRILL ein schwerer Schicksalsschlag, aber für die deutsche Forstwirtschaft war der Orkan auch ein Wendepunkt. Mit der Abkehr von Monokulturen wird seitdem zumindest in den Wäldern eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Extremwetterereignisse angestrebt. Zehn Jahre nach dem verheerenden Orkan KYRILL sehen Forstexperten den Wald in Deutschland nun besser gegen Wetterextreme und den Klimawandel gewappnet. Inzwischen gebe es mehr Mischwälder und weniger sturmanfällige Fichtenbestände, sagen Fachleute.
In Nordrhein-Westfalen stünden auf den von KYRILL zerstörten Flächen heute 47 Prozent Laubbäume, sagte Michael Blaschke vom Landesbetrieb Wald und Holz. Vor zehn Jahren seien es lediglich sieben Prozent gewesen. Im thüringischen Staatsforst seien aus reinen Nadelholzbeständen Mischwälder mit 20 Prozent Laubbäumen geworden, sagte Horst Sproßmann von Thüringen Forst. „Baumarten wie Eiche, Buche oder Weißtanne können trocken-heißen Sommern und Orkanen besser widerstehen.“
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(cli)