NSA-Chef verhöhnt Deutschland: "Jetzt wissen sie es"
Alexander verhöhnt Deutsche
Angesprochen auf die Überraschung der Deutschen über das Ausmaß der Ausspähung durch die USA hat der Chef des US-Geheimdienstes, Keith Alexander, gleichgültig reagiert: "Wir sagen ihnen nicht alles, was wir machen oder wie wir es machen - aber jetzt wissen sie es", sagte er auf einem Sicherheitsforum in Aspen (US-Bundesstaat Colorado).
Zudem betonte der US-General erneut, dass die Aufklärung durch die US-Dienste auch weiteren Ländern in Europa geholfen habe. Namentlich nannte er Deutschland, Frankreich und Dänemark.
Das vom ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden enthüllte gigantische Ausspähprogramm der NSA hat in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu einer heftigen Debatte geführt. Innenminister Hans-Peter Friedrich war deshalb in der vergangenen Woche in die USA gereist, um Informationen zu erhalten. Über Details der Ausspähpraxis wurde er aber offenbar mit Hinweis auf Geheimhaltungsvorschriften nicht informiert.
Journalist kündigt weitere Enthüllungen an
Unterdessen hat der Vertraute von Snowden und Journalist Glenn Greenwald weitere Veröffentlichungen angekündigt. Snowden habe ihm und einem 'Spiegel'-Journalisten ungefähr 9.000 bis 10.000 streng geheime Dokumente übergeben, sagte er einem TV-Sender.
Noch seien nicht alle Dokumente gesichtet. "Manche sind sehr, sehr kompliziert." Es gebe keine Kommunikation, ohne dass die Amerikaner dies wüssten. Es gebe noch viele bislang unbekannte Spähprogramme der USA.
Die Bundesregierung beteilige sich an dem Spionagesystem zwar nicht im dem Maße wie Großbritannien oder die USA, aber in großem Rahmen, sagte Greenwald. Der Journalist, der für den britischen "Guardian" arbeitet, hatte als erster die Enthüllungen Snowdens publik gemacht.