Umweltminister erteilt Genehmigung
Niedersachsen: "Problemwolf" darf erschossen werden
Legale Tötung
In Niedersachsen darf zum zweiten Mal ein Wolf offiziell abgeschossen werden. Umweltminister Olaf Lied (SPD) hat eine entsprechende Ausnahmegenehmigung erteilt. Das Tier hat nachweislich mehrere Rinder im Landkreis Nienburg gerissen. DNA-Proben konnten das nachweisen. Der zum Abschuss freigegebene Rüde gilt als Leitwolf des Rudels. Wie der niedersächsische Umweltminister seine Entscheidung begründet und was der Naturschutzbund zum Abschuss sagt - im Video.
Wolf wurde über Wochen beobachtet
Laut Umweltministerium wurde das problematische Verhalten des Rüden seit Wochen intensiv beobachtet und dann juristisch geprüft und bewertet. Das Rodewalder Rudel hatten in den vergangenen Monaten im Kreis Nienburg, im Heidekreis und in der Region Hannover zahlreiche Nutztiere gerissen oder zumindest angegriffen, darunter Rinder und Ponys.
Wölfe breiten sich wieder in Deutschland aus
Der Wolf ist in Deutschland seit einigen Jahren wieder heimisch. Das bereitet Tierschützern Freude, aber vielen Bauern Sorge: Denn Schafe, Ziegen, Ponys aber auch Kühe stehen auf dem Speiseplan der Raubtiere. Derzeit leben in Deutschland rund 600 Wölfe. Ihr Bestand nimmt jährlich um 25 bis 30 Prozent zu.
Empfehlungen unserer Partner
Abschuss ist nur mit Sondergenehmigung erlaubt
Wölfe sind streng geschützt. Es kommt aber immer wieder zu illegalen Tötungen. Einzelne Tiere dürfen nur dann getötet werden, wenn von ihnen eine Gefahr für den Menschen ausgeht oder großer wirtschaftlicher Schaden durch sie zu erwarten ist. Angriffe auf Menschen hat es bisher aber nicht gegeben.
In Niedersachsen war erstmals im April 2016 ein Wolf mit behördlicher Genehmigung abgeschossen worden, weil er einen Hund angegriffen und zu wenig Scheu vor Menschen gezeigt hatte. Anfang 2018 war in Sachsen ein Wolf erschossen worden, der zwei Hunde getötet und sich mehrfach Grundstücken genähert haben soll. Auch in Schleswig-Holstein wurde ein "Problemwolf" zum Abschuss freigegeben.