Feldversuch in Neustrelitz
Schule lässt jeden auf Corona testen - Modell für die Zukunft?
Zwei Mal die Woche wird getestet
Wie kann trotz Corona-Pandemie wieder mehr unterrichtet werden? Während Deutschlands Schulen mit Desinfektionsmittel und Sicherheitsabstand versuchen, den Betrieb wieder hochzufahren, geht ein Gymnasium in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) einen Schritt weiter. Hier kann sich nicht nur jeder Schüler auf Corona testen lassen, auch Eltern können mitmachen.
"Jetzt ist Leben in der Bude"
„Jetzt ist Leben in der Bude“, sagt Henry Tesch in einer Videobotschaft an die Schüler des Neustrelitzer Gymnasium Carolinum. Und das liegt auch an den systematischen Corona-Tests, die direkt in der Schule durchgeführt werden können. Seit Ende April können Schüler, Lehrer und sogar Eltern freiwillig zwei Mal pro Woche kostenlos überprüfen lassen, ob sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Die Tests müssten "so integriert werden, wie das Zähneputzen“, sagt Tesch. Das Vorgehen ist simpel und kann ohne ärztliche Hilfe durchgeführt werden. Wer will, bekommt in einem Zelt vor dem Schulgebäude das Test-Kit und kann vor einem Spiegel loslegen. Im Mund wird ein Abstrich durchgeführt, die Probe wird anschließend in einem Röhrchen verstaut und in ein Labor geschickt. Das Ergebnis gibt es am nächsten Tag.
Modellprojekt für das Bundesland?
"Das ist ein hervorragender Ansatz", sagte der Vorsitzende des Landeselternrates MV, Kay Czerwinski. Das Vorgehen könnte eine Methode sein, im neuen Schuljahr wieder mehr Unterricht zu ermöglichen. "Daraus könnte ein Modellprojekt für das Bundesland entstehen", so Tesch. Wenn man mehr Daten habe - beispielsweise eine größere Schule pro Schulamt - seien auch größere Lerngruppen wieder denkbar.
Quelle: RTL.de/DPA