Mini-Dosen des Virus sollen uns unbemerkt schützen, ohne uns krank zu machen
Neue Theorie: Macht die Maskenpflicht uns immun gegen Corona?
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Im Video: Das sagt Hygieniker Dr. Zinn zur Studie
Dass Masken uns und unsere Mitmenschen zumindest ein wenig vor der Ausbreitung des Coronavirus schützen können, da ein Teil der Tröpfchen aufgefangen wird, bevor sie in die Luft geschleudert werden, ist inzwischen den meisten bekannt. Aber werden wir, wenn wir die Alltagsmaske brav tragen, sobald wir mit anderen Menschen in Kontakt kommen, vielleicht sogar unbemerkt immun gegen Corona? Diese Hoffnung stellen US-Forscher in Aussicht.
Ist an der Theorie etwas dran? Das haben wir Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum Bioscientia, gefragt. Die Antwort sehen Sie im Video. Aber wie kommen die Forscher überhaupt auf die Idee? Das erklären wir Ihnen hier.
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Worum geht es in der Theorie?
In einem im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Beitrag beschreiben Monica Ghandi und George Rutherford von der University of California in San Francisco, dass die Alltagsmasken auch langfristig im Kampf gegen Corona helfen könnten – und zwar mehr als gedacht! Ihre Theorie: Wenn Menschen, die nicht wissen, dass sie bereits infiziert sind, mit gesunden Menschen in Kontakt kommen und beide eine Maske tragen, dann hilft die Mund-Nase-Bedeckung vor allem dem Nicht-Infizierten. Die Maske fängt einen Teil der Tröpfchen mit den Viren des Gegenübers ab. Die Zahl der Erreger, die trotzdem noch bei ihm ankommt, ist im besten Fall so gering, dass keine Infektion stattfindet. Soweit so bekannt.
Nun glauben die Forscher aber, dass die geringe Virenmenge, die zwar nicht ausreicht, um uns krankzumachen, trotzdem für eine ausreichende Reaktion des Immunsystems sorgt, um eine Immunität aufzubauen. Dass wir also durch die Masken potenziell regelmäßig sehr kleinen Dosen des Virus ausgesetzt sind, könnte schon reichen, um eine Herdenimmunität aufzubauen, so die Theorie.
Ist die Virenmenge wirklich entscheidend?
Ob das wirklich funktionieren kann? Wie auch Dr. Zinn im Video sagt, muss man das jetzt weiter erforschen. Es gibt aber Hinweise aus einer Studie mit Hamstern, dass Masken im Fall von Corona tatsächlich dafür sorgen können, dass nicht nur die Infektionrate sinkt, sondern die geringeren Mengen des Virus meist zu milderen Verläufen führen.
„Letzten Endes wird die Bekämpfung der Pandemie involvieren, dass wir sowohl die Infektionsraten als auch die Schwere des Verlaufs der Krankheit runterdrücken“, so die Forscher im Fazit zu ihrer Theorie. „Es gibt immer mehr Beweise, die nahelegen, dass das bevölkerungsweite Tragen von Gesichtsmasken in beiden Fällen hilft.“