Kremlkritiker im Interview

Nawalny: Putin steckt hinter dem Giftanschlag!

ARCHIV - 21.09.2020, Berlin: HANDOUT - Das Foto zeigt Alexej Nawalny und seine Frau Julia, das der russische Oppositionsführer am Montag, den 21. September 2020 bei Instagram veröffentlicht hat. Nach 32-tägiger Behandlung ist der vergiftete russische
Kremlkritiker Nawalny beschuldigt Wladimir Putin
nwi, dpa, Uncredited

Nawalny beschuldigt im "Spiegel"-Interview russischen Präsidenten Putin

Nach seiner Vergiftung hat der Kremlgegner Alexej Nawalny in einem „Spiegel“-Interview den russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Tat verantwortlich gemacht: „Ich behaupte, dass hinter der Tat Putin steht, und andere Versionen des Tathergangs habe ich nicht“, sagte er dem Nachrichtenmagazin. Wie der „Spiegel“ am Donnerstag mitteilte, kündigte der 44-Jährige am Vortag bei einem Redaktionsbesuch in Berlin auch an, nach Russland zurückzukehren. „Meine Aufgabe ist jetzt, der Typ zu bleiben, der keine Angst hat. Und ich habe keine Angst!“

Russland dementiert

Die russische Regierung bestreitet, dass es eine Vergiftung gegeben habe und spricht von einer Provokation und Inszenierung.

Der prominenteste Gegner von Kremlchef Putin soll mit dem Nervengift der Gruppe Nowitschok vergiftet worden sein. Der Kampfstoff ist nach dem internationalen Verbot von Chemiewaffen geächtet. Russische Geheimdienstler und Regierungsmitglieder betonten mehrfach, dass alle Vorräte des zu Sowjetzeiten entwickelten tödlichen Gifts vernichtet worden seien.

Zu dem Attentat am 20. August sagte Nawalny: „Du fühlst keinen Schmerz, aber Du weißt, Du stirbst.“ Der Politiker durchläuft nach seiner Entlassung aus der Berliner Klinik Charité inzwischen eine Reha-Maßnahme, um wieder zu Kräften zu kommen. Nawalny, der nach „Spiegel“-Darstellung „rund um die Uhr“ von Personenschützern begleitet wird, hatte sich in den vergangenen Tagen auch immer wieder in den sozialen Netzwerken zu Wort gemeldet. Der Fall hat die Spannungen in den deutsch-russischen Beziehungen noch einmal deutlich verschärft. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Nawalny auch in der Klinik besucht hatte, forderte Russland zur Aufklärung des Verbrechens auf. Moskau aber verlangt Beweise für eine Vergiftung und lehnt bis dahin Ermittlungen in dem Kriminalfall ab.

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