Mord am Hamburger Jungfernstieg: Hätten Mutter und Tochter besser geschützt werden können?

Hamburg: Blumen, Briefe und ein Stofftier liegen auf dem S-Bahnsteig Jungfernstieg.
Tödliche Messerattacke in Hamburg
chc gfh, dpa, Christian Charisius

Messerattacke am Jungfernstieg: "Es drängen sich viele Fragen auf"

Zehn Tage nach der tödlichen Messerattacke auf eine Mutter und ihre kleine Tochter am Hamburger Jungfernstieg hat die CDU Zweifel, ob die Frau zuvor genug geschützt worden war. "Ich will nicht vorschnell urteilen, aber es drängen sich viele Fragen auf", sagte der CDU-Abgeordnete Dennis Gladiator. "Was kann man mehr tun, um Frauen und Kinder besser zu schützen?"

Mutter und Tochter am hellichten Tag getötet

Am 12. April waren an einem S-Bahnsteig mitten in der Innenstadt eine 34-Jährige und ihr Kind mit einem Messer getötet worden. Der Ex-Freund der Mutter und Vater des Mädchens, ein 33-Jähriger aus Niger, wurde festgenommen.

In einer Antwort auf eine kleine Anfrage der CDU bezüglich der Hintergründe der Tat schrieb der Senat, dass am 1. August 2017 eine einstweilige Anordnung zum Schutz der Mutter erlassen worden war. Diese wurde aber kurze Zeit später wieder aufgehoben, da dem Gericht "objektive Beweismittel" fehlten. Das spätere Opfer habe dagegen keine Beschwerde eingelegt.

CDU fordert Aufklärung

Gladiator will nun wissen: "Warum wurde das von allen beteiligten Behörden nicht ernst genug genommen, wenn die Gefahr bekannt war?" Die Christdemokraten stellten einen Antrag, dass sich der Innenausschuss der Bürgerschaft am 15. Mai mit dem Verbrechen befasst.