Methadon als Wundermittel gegen Krebs - Darum wird das vielversprechende Medikament nicht eingesetzt

Darum wird Methadon nicht von Ärzten eingesetzt Wunderheilmittel gegen Krebs gefunden?
10:49 min
Wunderheilmittel gegen Krebs gefunden?
Darum wird Methadon nicht von Ärzten eingesetzt

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Methadon soll Krebspatienten bereits gerettet haben

Viele Menschen, die an Krebs leiden, hoffen auf ein Mittel, das sie wieder gesund macht. Obwohl die Krebsforschung täglich an einem Wundermittel arbeitet, gelten manche Krebsarten als unheilbar. Dabei muss das laut einigen Experten nicht sein. Es gibt ein Mittel, das längst auf dem Markt ist, viel weniger kostet als herkömmliche Krebsmittel und einige Krebspatienten bereits gerettet haben soll: Methadon. Warum halten sich Forscher und Ärzte dann zurück, sobald Methadon gegen Krebs eingesetzt werden soll? Unsere Reporterin Anke Reichardt ist der Frage auf den Grund gegangen.

Methadon als Krebsbehandlung scharf kritisiert

Dr. Claudia Friesen vom Universitätsklinikum Ulm schaut durch ein Mikroskop.
Dr. Claudia Friesen schwört seit Jahren auf die heilende Wirkung von Methadon bei Krebs.
RTL Interactive

Wir kennen Methadon als schmerzlinderndes Arzneimittel, das Ärzte häufig Drogensüchtigen verschreiben. Dr. Claudia Friesen von dem Universitätsklinikum Ulm schwört jedoch seit Jahren darauf, dass das Medikament auch bei bösartigen Krebsformen wahre Wunder bewirken kann. Methadon helfe dem Körper insofern, dass es den oftmals unantastbaren Tumor wieder angreifbar für Strahlen mache. In Kombination mit einer Chemo- oder Strahlentherapie kann Methadon den Krebs deshalb sogar völlig verschwinden lassen.

Für ihre Meinung erntete die Forscherin scharfe Kritik. Friesen würde lediglich falsche Hoffnungen wecken. Noch sei die Wirkung von Methadon nur an Tieren und längst nicht hinreichend an Menschen erprobt worden. Doch warum ist das so? Weshalb soll hier offenbar nicht weitergeforscht werden?

Bringt Methadon den Pharmaunternehmen zu wenig Geld ein?

Methadon unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, darf aber von jedem Hausarzt verschrieben werden, wenn der Patient starke Schmerzen hat. 100 Milliliter des Schmerzmittels kosten gerade einmal zehn bis zwanzig Euro. Im Vergleich zu anderen Mitteln zur Krebsbekämpfung, die Pharmaunternehmen entwickelt haben, ist das unglaublich günstig. Einige Ärzte glauben deshalb, dass es möglicherweise um finanzielle Interessen gehe und Methadon deshalb nicht als Krebsheilmittel etabliert werden soll.

Unsere Reporterin Anke Reichardt, selbst ehemalige Krebspatientin, hat sich mit zwei Frauen getroffen, die laut eigener Aussage nicht mehr leben würden, wenn sie kein Methadon eingenommen hätten. Ärzte sprechen bei den beiden Patientinnen von einem 'Wunder', denn auch die medizinischen Aufnahmen zeigen eine deutliche Verbesserung, die nur äußerst selten vorkommt. Ohne eine Langzeitstudie kann jedoch niemand beweisen, ob es sich hierbei um Glück oder um die starke Wirkung von Methadon handelt.

Von Schmerzmediziner Stefan Wirz in Bad Honnef bei Bonn erfährt Anke Reichardt, dass einer Studie nichts im Wege stehe. Wirz, der derzeit noch vor Methadon als Mittel gegen Krebs warnt, würde eine solche Studie sogar unterstützen, "wenn die Bedingungen seriös und real sind".

Im Herbst würde Wirz die Chance bekommen, sein Wort zu halten. Denn dann soll es überraschenderweise doch eine erste Studie zu Methadon und Hirntumoren geben. Zeit, auf die Ergebnisse zu warten, haben viele Krebspatienten jedoch nicht mehr. Deshalb hat unsere Reporterin einen ganz eigenen Entschluss getroffen. Was Ärzte, Krebspatienten und Reporterin Anke Reichardt zu Methadon als Krebsheilmittel sagen, können Sie sich im Video anschauen.

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