Eltern sind über Vorfall entsetzt

Mecklenburg-Vorpommern: Fahrer bestraft Kinder mit Vollbremsung

Haltestelle Schulbus
Ein Schild für eine Schulbushaltestelle. Foto: Stefan Sauer/Archiv
deutsche presse agentur

Bremsmanöver als "erzieherische Maßnahme"

Bei einem Unfall in einem Schulbus zwischen Velgast und Richtenberg (Mecklenburg-Vorpommern) sind heute mehrere Kinder verletzt worden. Der schlimme Verdacht: Der 47-jährige Fahrer des Busses legte möglicherweise bewusst eine Vollbremsung ein. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei sollte das Bremsmanöver offenbar als „erzieherische Maßnahme“ dienen, nachdem ein 14-jähriger Junge Klimmzüge an einer Festhaltestange durchgeführt hatte.

Mehrere Kinder bei dem Bremsmanöver verletzt

Während der Fahrt zwischen Velgast und Richtenberg bremste der Fahrer aus Stralsund völlig unerwartet, wodurch mehrere Kinder von ihren Sitzen zu Boden stürzten und sich dadurch teilweise Verletzungen zuzogen. Bislang ist unklar, warum sich der Busfahrer im Anschluss nicht um die verletzten Kinder im Bus kümmerte und sie einfach an der Schule aussteigen ließ. Die Kinder gingen direkt zu ihren Lehrern, die sich um die Schüler kümmerten und deren Eltern verständigten.

Mindestens 12 Kinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren trugen leichte Verletzungen von dem Sturz in dem Bus. Drei der Verletzten mussten vorzeitig aus der Schule abgeholt werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen gegen den 47-Jährigen aufgenommen. Der Mann muss sich nun wegen des Verdachtes der gefährlichen Körperverletzung und unterlassenen Hilfeleistung verantworten.

Eltern betroffener Schüler, die sich noch nicht bei der Polizei gemeldet haben, werden gebeten, sich an das Polizeirevier in Grimmen zu wenden (038326/570). Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, werden ebenfalls gebeten, sich bei der Polizei zu melden.