Bombenzyklon mit 200 km/h
Riesiges Orkantief mit krassem Druckfall trifft Island
von Björn Alexander und Karim Belbachir
Die Menschen auf Island sind in Sachen Sturm ja so einiges gewohnt. Doch die aktuelle Sturmsaison auf dem Atlantik nimmt schon einen sehr ausgeprägten Verlauf. Denn es ist bereits das nächste Orkantief aufgezogen. Mit einer erneut extremen Bombogenese und Böen um die 200 km/h.
Sturmgefahr auf dem Atlantik lässt nicht locker
„Es ist bereits die x-te Sturm- und Orkanlage der Sturmsaison auf dem Atlantik, die auch die Menschen auf Island trifft”, weiß RTL-Meteorologe Björn Alexander, der selber schon den ein oder anderen Sturm auf der Insel aus Eis und Feuer im Nordwesten Europas erlebt hat. „Natürlich ist Island vor allem im Winter wiederholt im Wirkungskreis der heftigen Stürmen über dem Atlantik. Aber in diesem Jahr nimmt die Sturmserie kaum ein Ende und bringt wiederholt extreme Klopper mit”, so Alexander weiter.
Wie ist die Lage derzeit?
„Innerhalb von wenigen Stunden hat sich das nächste Tief von Westen und Nordwesten extrem verstärkt und Island mit seinem Sturmfeld voll erwischt. Zum Start in den Montag meldeten zum Beispiel die Westmänner-Inseln (Vestmannaeyjar) im Süden der Insel, schon Böen mit Geschwindigkeiten an die 110 km/h. Der internationale Flughafen Keflavik circa 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Reykjavik bekam zeitgleich Böen von bis zu 119 Kilometern pro Stunde”, erläutert unser Wetterexperte. Doch damit sei das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht – denn im Zentrum des heranziehenden Orkans ist der Kerndruck von um die 970 auf unter 940 Hektopascal (hPa) mit entsprechendem Potenzial gesunken.
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Böen bis 200 km/h - Blizzard in den höheren Lagen
Laut Alexander gehen die Wettercomputer bei ihren Prognosen für Island besonders in exponierten Lagen jetzt in den Bereich der 200 km/h. Das seien selbst im Nordwesten Europas schon extreme Windgeschwindigkeiten, die aber „in dieser Sturmsaison fast schon zum Dauerbrenner geworden sind”. Gleichzeitig falle in den tieferen Lagen eine fiese Mischung aus Schneeregen und Schnee, während schon „ein paar Meter höher durchweg Schnee und der Sturm für blizzardartige Verhältnisse” sorge. Auch im Rest der Wetterwoche sieht Alexander weitere Sturm- und Orkanböen kommen, der vorläufige Höhepunkt sei aber direkt zum Wochenstart erreicht.
Wetterfakten im Check - was ist eine Bombogenese?
Der Begriff der Bombenzyklone (oder auch Wetter-Bombe genannt) kam erst in den letzten Jahren auf und ist auf die Bombogenese zurückzuführen. Damit ist eine rapide Tiefdruckentwicklung, die sogenannte Zyklogenese, gemeint. Das bedeutet ein starkes Tiefdruckgebiet, welches sich schnell entwickelt. Nach Definition muss ein Tiefdruckgebiet in 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal (hPa) fallen.
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(bald/kfb)