Masern-Viren gegen Krebs: neue Heilmethode entdeckt?

Eine Injektion von 100 Milliarden Masern-Viren heilt Krebs

Es soll eine neue Behandlungsmethode gegen Krebs geben und die klingt, als würde man Feuer mit Feuer bekämpfen. Injizierte Masern-Viren in einer sehr hohen Dosis sollen einer Krebspatientin aus Pequot Lakes Minnesota nach jahrelanger erfolgloser Behandlung das Leben gerettet haben. Heute ist Stacy Erholtz vollständig geheilt, obwohl sie bis vor kurzem noch einen golfballgroßen Tumor auf der Stirn hatte und unter Knochenmarkskrebs litt, der schon Metastasen in ihrem Körper gebildet hatte.

Zehn Jahre lang kämpfte Stacy gegen den Krebs, jedoch erfolglos. Als letzte Möglichkeit hatten ihr die Ärzte der Mayo Clinik in Minnesota (USA) einen klinischen Versuch angeboten, bei der ihr eine Dosis von 100 Milliarden Masern-Viren injiziert wurden – genug, um 10.000 Menschen zu impfen.

Die 50-Jährige bekam Fieber, rasende Kopfschmerzen und übergab sich. Doch 36 Stunden später war nicht nur der Tumor auf ihrer Stirn, sondern auch der Krebs in ihrem Körper zurückgegangen.

Wie kann diese Methode funktionieren? Die Masern-Viren gelangen in den Körper und greifen dort die Krebszellen an, bis diese schließlich platzen. Dann gehen die Viren zur nächsten Zelle über und breiten sich von dort weiter aus. Zwar infizieren sich auch die gesunden Zellen, diese können sich aber im Gegensatz zu den Krebszellen besser gegen die Viren schützen. Diese 'Virentherapie' bei der Krebszellen durch Viren zerstört werden, nennt sich Onkolyse.

Im Prinzip, so sagen die Ärzte, kann man diese Methode gegen alle möglichen Krebsarten anwenden, weil Krebszellen das Masern-Virus generell nicht richtig abwehren können. Laut der 'Washington Post' planen die Ärzte diese Methode der Krebsbekämpfung im September 2014 in einem Testlauf an mehreren Patienten anzuwenden.

Stacy hat die Masern-Viren Injektion auf jeden Fall das Leben gerettet, davon ist sie überzeugt und es kann gut sein, dass diese Methode der Onkolyse in fünf Jahren auch in Deutschland ergänzend zur Krebsbehandlung eingesetzt wird.