Mannheim: Mord an Gabriele Z. - Tatverdächtiger gefasst
Mutmaßlicher Täter beging zwei weitere Raubüberfälle
Der Fall der in Mannheim vergewaltigten und erwürgten Austauschstudentin Gabriele Z. aus Litauen ist aufgeklärt. 30 Kilometer entfernt in Grünstadt klickten die Handschellen. Es handle sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den Täter, sagte Oberstaatsanwalt Oskar Gattner. Der aus Bulgarien stammende Mann bestreitet die Tat, doch die Ermittlungsbehörden sind sich ihrer Sache ganz sicher.
Die Beweislage gegen den 40-Jährigen sei eindeutig, sagte Oberstaatsanwalt Gattner. Bei dem Mann seien Gegenstände aus dem Besitz der getöteten Studentin gefunden worden. Zudem stimmten DNA-Spuren am Tatort mit der DNA des Mannes überein.
Neben dem Mord an Gabriele Z. soll er auch zwei Raubüberfälle in Speyer und Grünstadt begangen haben. In Grünstadt soll er am vergangenen Donnerstag versucht haben, zwei Teenager in eine dunkle Ecke zu ziehen. Die Mädchen (13 und 17 Jahre) wehrten sich allerdings heftig und stachen mit einer Schere auf den Täter ein, sodass dieser flüchtete.
Die anderen Opfer hatten offenbar großes Glück
Martin Boll von der Polizei Mannheim beschrieb den Mann als "emotionslos". Auch als er Opferbilder gezeigt bekam, habe er keine Regung gezeigt.
55 Tage vor der Vergewaltigung und dem Mord an Gabriele Z. soll er außerdem eine 48-Jährige in Speyer angegriffen, geschlagen und ausgeraubt haben. Die gefundenen DNA-Spuren in Speyer und Mannheim passen auf den Verdächtigen.
Bei seiner Festnahme und Vernehmung habe der Verdächtige einen teilnahmslosen Eindruck gemacht, sagte der Leiter der Sonderkommission. Das passt zu dem Profil, das die Polizei vom Täter hatte, denn dieser sei stets kaltblütig vorgegangen. Ein Polizeisprecher beschrieb den mutmaßlichen Täter als "tickende Zeitbombe".