Fall wird neu verhandelt
Ehepaar auf Reiterhof getötet: Prozess gegen Vater und Sohn
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Neue Ermittlungen: War es Mord oder Notwehr?
In einem mittlerweile dritten Prozess müssen sich ein Vater und sein Sohn wegen der Tötung der Besitzer eines Reiterhofs in Maintal-Dörnigheim verantworten. Das Verfahren gegen den 66- und den 36-Jährigen startet am heutigen Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt. Die Anklage legt dem Vater Mord und dem Sohn Totschlag zur Last. Der Sohn hat demnach im Juni 2014 den 57 Jahre alten Besitzer des Reiterhofs erstochen, der Vater danach die gleichaltrige Ehefrau erschossen. In zwei Prozessen hatte das Landgericht Hanau 2015 und 2018 diesen Sachverhalt festgestellt, die beiden Angeklagten jedoch freigesprochen. Eine Notwehrsituation, die den Einsatz des Messers und der Schusswaffe gerechtfertigt haben könnte, könne nicht ausgeschlossen werden. Wie es zur Aufhebung ersten beiden Urteile gekommen ist fragen wir Strafrechtler
Axel Weber.
Offenbar gab es Streitereien wegen Mietzahlungen
Der Auseinandersetzung lagen offenbar Streitereien wegen Mietzahlungen zugrunde. Bei dem Zwischenfall sollen Vater und Sohn möglicherweise von den späteren Opfern mit einem Messer und einem Beil bedroht worden sein. Die Staatsanwaltschaft hatte vor Gericht lebenslange Haft für den Vater wegen Mordes und siebeneinhalb Jahre Haft für den Sohn wegen Totschlags gefordert. Sie akzeptierte die Freisprüche ebenso wenig wie der Rechtsanwalt der als Nebenkläger vertretenen Hinterbliebenen der Opfer.
Der Bundesgerichtshof gab auch der Revision gegen den zweiten Freispruch statt und verwies die Sache zur vollständigen Neuverhandlung diesmal an das Landgericht in Frankfurt. Die dortige Schwurgerichtskammer hat nun 22 Verhandlungstage bis in den Sommer hinein terminiert.
Quelle: DPA/RTL