Main-Donau-Kanal: Hotelschiff prallt gegen Brücke – zwei Crewmitglieder sterben
Über 200 Retter im Großeinsatz
Bei einer Kreuzfahrt von Erlangen nach Budapest ist ein Hotelschiff gegen einen Brückenpfeiler geknallt. Dabei wurde das Führerhaus des Schiffes komplett zerstört. Zwei Crewmitglieder wurden eingeklemmt und konnten nicht mehr lebend gerettet werden.
Das Kreuzfahrtschiff 'Viking Freya' hat am frühen Morgen im bayrischen Erlangen abgelegt. An Bord waren 181 Passagiere und 49 Mitglieder der Schiffscrew. Nur wenige Minuten nach dem Ablegen geschah das Unglück und beendete die Kreuzfahrt. "Bei den Toten handelt es sich um zwei 33 und 49 Jahre alte Männer", sagte ein Polizeisprecher. Sie stammen aus Ungarn und waren Matrose und Schiffsführer. Darüber hinaus wurde niemand verletzt.
Zur Rettung der Passagiere waren über 200 Retter stundenlang im Großeinsatz. Die gestaltete sich allerdings sehr schwierig. Dazu bauten die Helfer schnell einen Notsteg über den Kanal, über den die mehrheitlich US-amerikanischen Passagiere das havarierte Schiff verlassen konnten. Busse brachten sie in nahegelegene Notunterkünfte, wo sie die Nacht verbrachten.
Fest steht inzwischen, dass der Kapitän das Führerhaus hätte herunterfahren müssen, um die beide Brücken zu passieren. Dabei wird es so flach abgesenkt, dass es auf dem Niveau des Decks liegt. Bei der Brückendurchfahrt bleiben trotzdem nicht einmal 50 Zentimeter Platz. Die Polizei rätselt noch, ob bei dem Vorgang die Technik versagt hat oder die Brückenbesatzung einen entscheidenden Fehler gemacht hat. Die Eisenbahnbrücke, mit der das Schiff kollidiert ist, wurde inzwischen wieder freigegeben. An ihr gibt es keine größeren Schäden.