Mädchen über Skype missbraucht: 43-Jähriger gab sich als Schüler aus

Mädchen zu sexuellen Handlungen überredet

Gerade Jugendliche gehen oft naiv mit Chats und sozialen Netzwerken um. Wo das hinführen kann, zeigt ein drastischer Fall aus Thüringen. Ein 43-jähriger Rathaus-Angestellter soll über sechs Jahre hinweg über Skype immer wieder Kontakt zu minderjährigen Mädchen aufgenommen und diese missbraucht haben. Dafür muss er sich jetzt vor dem Landgericht Gera verantworten.

Rainer K. gab sich im Internetdienst Skype als 13-jähriger Schüler mit dem Nicknamen ‘braveman103‘ aus und freundete sich mit seinen Opfern an. Nächtelang chattete er mit den Mädchen und überredete sie dazu, sexuelle Handlungen an sich selbst durchzuführen, die er via Webcam verfolgte.

Beamte fanden kinderpornographisches Material

Nur zufällig wurden die Eltern eines der betroffenen Mädchen über den Computer ihrer Tochter auf Rainer K. aufmerksam und erstatteten Anzeige. Bei der Wohnungsdurchsuchung stellten Beamte 1.200 kinderpornografische Videos und über 21.500 Bilddateien sicher.

"Der Angeklagte war von Anfang an geständig“, sagt Staatsanwalt André Sbick. Mit seiner Festnahme ist für den 43-Jährigen nach Sbicks Einschätzung ein Kartenhaus zusammengebrochen. Er habe gewusst, was er über Jahre getan hatte. Seitdem sitzt Rainer K. in Untersuchungshaft. Mit dem Urteil wird Mitte Juni gerechnet. Dem Angeklagten drohen bis zu vier Jahre Haft.