Mehr sollte es aber auch nicht sein!
Das passiert im Körper, wenn ihr jeden Tag einen Löffel Leinöl zu euch nehmt
von Nora Rieder
Leinöl ist der gehypte Star unter den Pflanzenölen – und zwar zu Recht.
Denn das Pflanzenöl gehört zu den gesündesten Ölen überhaupt. Wir verraten, warum ein Esslöffel Leinöl pro Tag eure Gesundheit pusht und weshalb das dickflüssige Öl auch als „flüssiges Gold" bezeichnet wird.
Warum ist Leinöl so gesund?
Leinöl wird aus Leinsamen gewonnen. Diese sind besonders reich an Omega-3-Fettsäuren, zu denen auch die Alpha-Linolensäure zählt. Mit bis zu 70 Prozent enthält Leinöl so viel der dreifach ungesättigten Omega-3-Fettsäure wie kaum ein anderes Pflanzenöl.
Alpha-Linolensäure ist deswegen so wertvoll, weil sie Entzündungen im Körper hemmt, aber auch den Blutdruck und die Blutfette positiv beeinflusst. Dadurch beugt ein regelmäßiger Verzehr von Leinöl Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombosen vor. In verschiedenen Studien konnte außerdem nachgewiesen werden, dass Leinöl das Immunsystem stärkt. Zudem wurde belegt, dass das Pflanzenöl Krebs vorbeugen und das Tumorwachstum hemmen kann.
Zudem kann unser Körper Alpha-Linolensäure in geringen Mengen in die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) umwandeln. Diese unterstützen ebenfalls die Herzfunktion, stabilisieren die Blutfette und tragen zum Erhalt einer normalen Gehirnfunktion bei. Außerdem fördern sie die Sehkraft.
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Diese Nährstoffe machen Leinöl so wert- und wirkungsvoll
Ein Überblick der Nährstoffe von Leinöl:
- Omega-3-Fettsäuren: Die ungesättigten Fettsäuren sind ein wichtiger Baustein für den menschlichen Körper. Sie regulieren die Hormonproduktion, schützen bei Infekten oder bauen die Zellmembran auf. Nicht nur das: Sie sorgen für eine Top-Herzfunktion, können die Sehkraft und Hirnfunktion positiv beeinflussen und Entzündungen lindern. Da unser Körper sie nicht selbst herstellen kann, müssen wir sie über die Nahrung aufnehmen.
- Vitamine: Neben Vitamin A enthält Leinöl eine gute Dosis an wasserlöslichen Vitaminen wie B1, B2, B6 sowie die fettlöslichen Varianten C, D, E und K. Die Nährstoffe helfen beim Knochenbau, bei der Wundheilung und machen unter anderem die Haut elastischer. Der Vitamin-Mix hat auch positive Auswirkungen auf unser Nerven- und Immunsystem.
- Antioxidantien: Der nicht zu verachtende Inhaltsstoff schützt gegen freie Radikale, die zum Beispiel durch UV-Strahlung oder durchs Rauchen im Körper produziert werden. Freie Radikale können das Hautbild verschlechtern oder sogar Gehirnfunktionen beeinträchtigen. Leinöl unterstützt den Organismus bei der Bekämpfung der freien Radikale.
Fun-Fact: Als größter Lieferant der wichtigen Omega-3-Fettsäuren galt lange Zeit Fisch. Allerdings enthält Fisch auf 100 Gramm deutlich weniger ungesättigte Fettsäuren als Leinöl selbst. Außerdem hat sich Leinöl für Vegetarier und Veganer etabliert.
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Kalt oder heiß gepresst: Welches Leinöl ihr bevorzugen solltet
Das aus den Leinsamen gewonnene Öl weist ein nussiges, leicht herbes Aroma auf. Beim Einkauf habt ihr die Wahl zwischen kalt oder heiß gepresstem Leinöl. Hier solltet ihr ganz eindeutig zu kaltgepresstem Öl greifen, da bei der Pressung unter höheren Temperaturen wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden. Für eine maximale Nährstoffausbeute solltet ihr auf ungefiltertes und kaltgepresstes Leinöl in Bio-Qualität setzen.
Leinöl* lässt sich wunderbar in die kalte Küche integrieren. Vorzugsweise verwendet ihr das Öl für Dressings und Saucen oder nehmt es pur zu euch. Leinöl eignet sich auch super als Zugabe zu Quark, den ihr pur oder zu Pellkartoffeln genießen könnt. Durch die Kombination mit Eiweiß kann das Fett vom Körper besonders gut aufgenommen und leichter verdaut werden. Manche schwören auch auf einen Esslöffel Leinöl im Müsli morgens. Ganz generell gilt übrigens: Ob ihr das Leinöl morgens, mittags oder abends zu euch nehmt, ist reine Geschmackssache.
Erhitzen solltet ihr Leinöl hingegen niemals, da dadurch schädliche Transfettsäuren entstehen können. Außerdem zerfallen beim Erhitzen die wertvollen Omega-3-Fettsäuren, wodurch das Öl seine gesundheitsfördernde Wirkung verliert. Es spricht jedoch nichts dagegen, Leinöl nach dem Kochen über die warmen Speisen zu geben.
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Warum ihr Leinöl immer im Kühlschrank lagern oder einfrieren solltet
Durch seinen hohen Gehalt an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren ist Leinöl relativ leicht verderblich. Da Sauerstoff und Wärme die Haltbarkeit verkürzen, solltet ihr frisches Leinöl nur in dunklen Glasflaschen kaufen und am besten im Kühlschrank aufbewahren. Auch deswegen, weil sich falsch gelagertes Leinöl unter Umständen selbst entzünden kann.
Außerdem solltet ihr kaltgepresstes, unraffiniertes Leinöl innerhalb von etwa sechs bis acht Wochen verbrauchen. Daher solltet ihr kleine Flaschen mit maximal 500 Milliliter Inhalt bevorzugen und lieber öfter frisches Öl kaufen. Wer die Haltbarkeit verlängern möchte, kann Leinöl auch einfrieren. Das tut weder dem Geschmack noch der Qualität Abbruch. Da sich das Öl beim Einfrieren nicht ausdehnt, könnt ihr die Flasche bedenkenlos ins Gefrierfach packen. Auf diese Weise hält sich das Leinöl etwa sechs Monate.
Sobald Leinöl fischig oder ranzig schmeckt, solltet ihr es nicht mehr verwenden.
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Warum zu viel Leinöl auch schädlich sein kann
Wer sich mit dem Geschmack von Leinöl partout nicht anfreunden kann, muss nicht auf die gesundheitlichen Vorteile des wertvollen Öls verzichten. In dem Fall können Leinöl-Kapseln eine gute Alternative darstellen. Eine Kapsel enthält 1.000 Milligramm (entspricht ein Gramm) kaltgepresstes Leinöl. Die Kapseln werden mit etwas Wasser zu einer Mahlzeit geschluckt und versorgen den Körper mit reichlich Nährstoffen.
Mehr als ein Gramm Leinöl pro Tag sollten es aber nicht sein. Grund dafür ist, dass Leinöl in geringen Mengen Blausäure enthält, die bei einer starken Überdosierung zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Krämpfen führen kann.
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Warum Leinöl die Bezeichnung als „flüssiges Gold" verdient hat
Fazit: Vor allem der hohe Anteil an essenziellen Nährstoffen wie Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren macht Leinöl zu einem wertvollen Lebensmittel. Die ungesättigten Fettsäuren halten den Cholesterinspiegel in Schach, machen die Blutgefäße frei und beugen dadurch Herz-Kreislauferkrankungen vor. Die enthaltenen Vitamine B1 und B7 sorgen zudem dafür, dass ihr euch besser konzentrieren könnt. Außerdem pushen sie den Energiestoffwechsel.
Das erklärt, warum die Bezeichnung als „flüssiges Gold“ absolut gerechtfertigt ist. Und das Beste: Für eine ausreichende Versorgung mit Alpha-Linolensäure genügen bereits zehn Gramm Leinöl am Tag, also ein Esslöffel. Und den löffeln wir doch mit links, oder?
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