Wiederzulassung rückt weiter in die Ferne

Krisenflieger 737 Max: Boeing findet neues Softwareproblem

Krisenflieger 737 Max: Boeing findet neues Softwareproblem
Krisenflieger 737 Max: Boeing findet neues Softwareproblem
/FW1F/Mark Potter, REUTERS, Lindsey Wasson

737-Max-Debakel stürzte Boeing in die Krise

Wegen zwei Abstürzen, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, ist die 737 Max seit März 2019 weltweit mit Flugverboten belegt. Eine Überarbeitung der fehlerhaften Software sollte eigentlich dazu führen, dass der Maschinentyp von Boeing wieder zugelassen wird. Aber jetzt hat der US-Luftfahrtkonzern ein neues Software-Problem gefunden.

Wiederzulassung von 737 Max auf der Kippe

Ein Symbol der Krise: nagelneue 737 Max Jets soweit das Auge reicht.
Ein Symbol der Krise: nagelneue 737 Max Jets soweit das Auge reicht.
/FW1F/Bill Berkrot, REUTERS, Lindsey Wasson

"Wir nehmen die notwendigen Updates vor", teilte Boeing am Freitag mit. Dabei arbeite das Unternehmen mit der US-Flugaufsicht FAA zusammen und halte Kunden und Zulieferer auf dem Laufenden. "Unsere oberste Priorität ist, dass die 737 Max sicher ist und alle regulatorischen Vorgaben erfüllt sind, bevor sie wieder in den Betrieb geht".

Das nun aufgetauchte, neue Problem wurde laut informierten Quellen bei der Finalisierung des Updates ausgerechnet bei dieser Software festgestellt, die als entscheidende Hürde für eine Wiederzulassung gilt. Dadurch könnte sich das Verfahren noch länger hinziehen. Als entscheidende Ursache der verheerenden Unglücke gilt eine fehlerhafte Steuerungsautomatik der Boeing-Flugzeuge.

Kein Konkreter Zeitplan für 737 Max

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA erklärte in einem Statement lediglich, dass bei der angestrebten Wiederinbetriebnahme der 737 Max ein gründlicher Prüfungsprozess befolgt werde, bei dem die Behörde mit anderen internationalen Regulierern kooperiere. Es gebe keinen Zeitplan darüber, wann diese Arbeiten abgeschlossen werden.

Das neue Problem betreffe eine Software, die den korrekten Betrieb bestimmter Monitore der 737 Max sicherstellen solle, hieß es aus eingeweihten Kreisen. Einer dieser Monitore sei bei einem Test nicht richtig hochgefahren worden. Anleger reagierten nervös und ließen Boeings Aktien im späten US-Handel um rund zwei Prozent fallen.

Erst stürzte im Oktober 2018 ein Flugzeug dieses Modells über Indonesien ab, dann im März 2019 ein weiteres über Äthiopien. Auch fünf Deutsche waren damals unter den Toten.