Kitas wegen Coronavirus geschlossen

Kriegen wir unsere Kita-Gebühren zurück?

Leeres Spielzimmer in Kita.
Hier spielten bis vor Kurzem noch Kinder - jetzt stehen die meisten Kitas wegen des Coronavirus leer.
Ph Federico ChiccoDodiFC, iStockphoto

Bedeutet alles zu auch Geld zurück?

Deutschlandweit sind Kitas und Schulen geschlossen, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Für Eltern bedeutet das: Die Kids müssen zu Hause betreut werden. Während man selbst weiter zur Arbeit muss oder nebenbei im Home Office arbeitet - und das mitunter bis zu den Osterferien. Eine organisatorische Meisterleistung. Doch da stellt sich noch eine Frage: Was ist eigentlich mit dem Geld, das wir monatlich für die Betreuung unserer Kinder an die Kita zahlen? Überweisen wir das einfach weiter? Bekommen wir das zurück?

Giffey appelliert an Länder, Gebühren zu erlassen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat an Länder und Kommunen appelliert, Eltern wegen der Corona-Krise die Kitagebühren sofort zu erlassen. "Wir müssen Eltern helfen, mit ihren Einkommenseinbußen klarzukommen, und dürfen sie nicht auch noch mit Gebühren für nicht erbrachte Leistungen belasten, weil die Kita geschlossen werden musste", sagte Giffey im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Hier brauchen wir pragmatische und schnelle Lösungen."

Für viele Familien seien Kitagebühren jetzt "ein großes Problem", denn die Einrichtungen seien längst nicht überall gebührenfrei, sagte die Ministerin der "NOZ". Das sei Sache der Länder und Kommunen. Einige hätten jetzt schon die Kita-Gebühren erlassen. "Das finde ich richtig", betonte Giffey.

Warum ist eine einheitliche Regelung so schwierig?

Das Problem: Kitas werden in Deutschland von verschiedenen Trägern unterhalten. Diese können öffentlich (kommunal) oder frei (also zum Beispiel kirchlich) sein.

Zudem ist Kinderbetreuung Ländersache. Das heißt: Die Kommunen stellen Kindergartenplätze bereit und ermöglichen die Betreuung innerhalb der Kindergärten. Allerdings mit der Unterstützung der Bundesregierung: Der Bund gibt in Gesetzen die Rahmenbedingungen vor und unterstützt die Länder mit finanziellen Mitteln.

Ob Eltern die Gebühren für die aktuell geschlossene Kita nun zurückbekommen, kann auch mit den jeweils zwischen Trägern und Regierung geschlossenen Verträgen zusammenhängen. Je nach Vertrag können da unterschiedliche Dinge gelten.

Städte wie Kiel oder Lübeck haben laut Medienberichten schon angekündigt, den Eltern die Kita-Gebühren zurückzuzahlen. Ob das bundesweit so sein wird oder ob es eine andere Regelung geben wird, ist aktuell aber noch offen.

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An wen können sich Eltern bei Fragen wenden?

Aktuell können Eltern nicht viel mehr tun als abzuwarten, was die Gespräche der Bundesregierung ergeben. Wer trotzdem nachfragen möchte, kann sich an das jeweilige Jugendamt oder die Gemeinde wenden, je nachdem, wer vor Ort dafür zuständig ist.

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