Vier Stunden bei Eiseskälte ausgeharrt

Kind (3) bei -3 Grad in Schulbus zurückgelassen - Mutter: "Er war ganz blau"

picture-alliance / Josef Wildgruber | Josef Wildgruber
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Kind (3) in Schulbus vergessen: Eltern unter Schock

Unterkühlt und traumatisiert: In diesem Zustand fanden die Eltern ihren dreijährigen Sohn am Dienstag in einem Schulbus im französischen Vervins. Das Kind sei dort einfach vergessen worden, es habe vier Stunden bei minus drei Grad Außentemperatur ausharren müssen, berichten französische Medien. Die Eltern stehen unter Schock. Er habe seine Füße nicht mehr gespürt und vor lauter Schreien keine Stimme mehr gehabt, sagte die Mutter.

Kind (3) mehr als vier Stunden in Bus gefangen

Seine Mutter brachte den dreijährigen Kevin um 8.10 Uhr zur Haltestelle, wo das Kind in den Schulbus gestiegen war, berichtet „L'Union“. Als die Frau ihren Sohn um 11.30 Uhr abholen wollte, sei ihr gesagt worden, der Dreijährige sei den ganzen Morgen nicht in der Schule gewesen. Ein Schock für die Mutter. Umgehend alarmierte sie die Polizei und ihren Ehemann. Vor Ort sei ihr versichert worden, dass der Junge aus dem Schulbus gestiegen sei, da sowohl der Busfahrer als auch der Schülerlotse normalerweise dafür sorgen würden. Dennoch gingen die Eltern gemeinsam mit der Polizei zur Halle, in der der Schulbus am Morgen abgestellt worden ist, um ganz sicher zu gehen.

Als sie die Tür öffneten, saß der Junge unterkühlt und traumatisiert im Schulbus – und das bei minus drei Grad. „Unser Kind war mehr als vier Stunden allein im Bus gefangen, weil er vergessen worden ist, für uns ist das ein Verbrechen“, sagt der Vater dem Nachrichtenportal. Die Mutter fügte hinzu: "Er war ganz blau. Sein Magen war vom Sicherheitsgurt gerötet. Er sagte mir, dass er seine Füße nicht mehr spüren würde. Vom Schreien hatte er keine Stimme mehr.“

Ganze Familie ist traumatisiert

Nicht nur der Dreijährige sei traumatisiert, sondern auch seine beiden Geschwister. Die drei Kinder wollen nicht mehr mit dem Bus zur Schule fahren, berichtet „L'Union“. Seit dem Vorfall „spricht Kevin kaum noch, er hat Schlafstörungen und isst nicht“, sagt seine Mutter. Die Eltern sind sauer. „Wie konnte der Bus nicht noch einmal überprüft werden“, fragt der Vater.

Der Bürgermeister der Stadt entschuldigte sich bei der Familie für den Vorfall und kündigte an, Ermittlungen gegen die Verantwortlichen einzuleiten. Der Busfahrer sei bereits vom Dienst suspendiert worden.