Festival
Kein Mainstream: „Filmz“ startet mit Mystery-Thriller
Raus aus dem Hörsaal, rein ins Kino: Das studentische Filmfestival Filmz bringt bis zum 13. November rund 100 Filme auf die Leinwand. Das Programm versuche, Pfade abseits des Mainstreams zu beschreiten und sich auf die Vielfältigkeit des jungen deutschen Kinos einzulassen, erklärte Janis Kuhnert von der Festivalleitung. Das Publikum ist eingeladen, mit Regisseurinnen und Filmemachern ins Gespräch zu kommen, die Preisträger mitzubestimmen und eigene Filmideen zu entwickeln. Auch außerhalb von Mainz kann man dabei sein, da die Filme auch im Netz gezeigt werden.
Als Eröffnungsfilm stand am Donnerstag der Mystery-Thriller Schweigend steht der Wald auf dem Programm. Die Schauspielerin Henriette Confurius stellt darin die Forstpraktikantin Anja Grimm dar, die in ein Dorf in der Oberpfalz zurückkehrt, in dem ihr Vater acht Jahre zuvor spurlos verschwunden ist. Die Regisseurin Saralisa Volm und der Drehbuchautor Wolfram Fleischhauer hätten es auf faszinierende Weise geschafft, schöne Filmbilder und wichtige geschichtliche Themen zusammenzuführen, aber ohne erhobenen Zeigefinger, sagte Festivalsprecherin Ute Petermann.
Zu den thematischen Schwerpunkten des Festivals gehören die bis heute nachwirkenden Folgen der Kolonialisierung in Ländern des globalen Südens. Wir zeigen, wie aktuell Dekolonialisierung leider immer noch ist, sagte Petermann. Einem Auftakt am Samstag mit einem Symposium von Vorträgen folgen sechs Filme aus den Jahren 1970 bis 2022, darunter ein Filmessay von Raoul Peck über den 1961 ermordeten ersten kongolesischen Regierungschef Patrice Lumumba.
In einem eigenen Dokumentarfilmwettbewerb wird unter anderem der in diesem Jahr entstandene Film Drei Frauen aufgeführt, das Filmporträt eines ukrainischen Dorfs von Maksym Melnyk. Auch weitere Filme dieser Reihe widmen sich der Frage nach der Identität von Orten und Versuchen, diese gegen Veränderung zu verteidigen.