Das hindert Frauen am Weg nach oben

Judith Williams über den Karrierekiller Schwangerschaft

Judith Williams
Judith Williams
Julia Saller, Audio Alliance

Im Gespräch mit Prof. Christiane Funken zur Genderfrage

In der neuesten Folge ihres Podcasts „GO GIRL GO!“ ( immer Freitags auf AUDIO NOW) spricht Judith Williams mit Prof. Christiane Funken. Sie ist nicht nur Soziologin, sondern leitet auch das Fachgebiet für Kommunikations- und Medienforschung sowie Geschlechtersoziologie an der Technischen Universität Berlin. In ihrem Buch "Sheconomy" beschäftigte sie sich mitunter mit der Frage "Warum die Zukunft der Arbeitswelt weiblich ist". Im Podcast spricht sie über die heutige, moderne Arbeitswelt, wie von neuen Leitbildern und Diversität gesprochen wird und dennoch eingestaubte Ansichten über Führung und Beschäftigung weiterhin am Leben gehalten werden. Es geht ums Chancen ergreifen, den Mut, den sich Frauen heutzutage eingestehen sollten und was die Männerwelt nicht unterschätzen sollte.

Karrierekiller Schwangerschaft? Das muss nicht sein!

Prof. Christiane Funken und Judith Williams sprechen über die Kulturen und Strukturen in der Arbeitswelt, die Frauen immer noch – trotz Quote und Absichtserklärungen – am Weg nach ganz oben hindern. Prof. Funken nennt das einen „Generalverdacht gegen Frauen“. „Dass den Frauen immer noch nicht die volle Produktivitätskraft zugetraut wird. Dass ihnen immer noch unterstellt wird, sie hätten einen höhere Fluktuation, weil sie häufiger wegen Kindern, Pflegen etc. ausfallen. Sie hat viele Untersuchungen die sagen: „Das stimmt nicht.“ In Deutschland gäbe es einen starken Muttermythos, der jede Frau als geborene Mutter sieht, die nur bei ihren Kindern sein möchte. Prof. Funken formuliert es so: Jede Mutter ist glücklich und deswegen will sie eigentlich gar nicht arbeiten und wenn sie denn arbeitet, macht sie es nur, um Geld zu verdienen. Deswegen geht sie in Teilzeit. Also ist sie nicht karrierewillig.“

Auch Judith Williams hatte mit Vorurteilen zu kämpfen, als sie als junge Unternehmerin schwanger wurde und kennt diese „Karrierekiller“. „Ich erinnere mich an einen Schlüssel in meiner Karriere, das war gerade als ich mich selbstständig gemacht hatte und ich schwanger wurde. Da saß ich auch einer Führungsposition gegenüber, der dann sagte: ‚Naja dann müssen wir das ganze Projekt um zwei, drei Jahre verschieben‘. Und ich war völlig verzweifelt und hab wochenlang versucht ihn zu überzeugen, dass wir das ganze Projekt nur acht Wochen verschieben müssen.“

#GleichesRechtfürEltern

Im Podcast „GO GIRL GO!“ sprechen Prof. Chrstiane Funken und Judth Williams auch darüber, dass Frauen, die nach einer Schwangerschaft wieder in den Job wollen, oft zu schlechteren Bedingungen zurückkommen müssen, weniger Geld bekommen, oder eine niedrigere Position annehmen müssen.

Gemeinsam mit der Zeitschrift ELTERN und der Initiative #proparents startet die Zeitschrift BRIGITTE daher jetzt die große Kampagne #GleichesRechtfürEltern. Das Ziel: Dafür zu sorgen, dass Mütter und Väter nicht länger benachteiligt und gemobbt werden.