Paolo und Pietro wollten nicht zurück zu ihrer Mama, sondern ein Eis
Kinder hatten so großen Hunger, dass sie Erde aßen - so geht es ihnen heute
von Ulrich Vonstein
Dieser traurigen und andererseits schönen Geschichte zweier kleinen Jungen winkt ein Happy End!
Die beiden Kinder, vier und sechs Jahre alt, haben eine schlimme Zeit hinter sich, aber ihre Entwicklung ist beeindruckend. Dank der liebevollen Mühe vieler Menschen in einem römischen Krankenhaus geht es Paolo und Pietro - ihre Namen sind geändert - wieder gut. Sie müssen nicht mehr um ihr Leben kämpfen, die schlimmsten Wunden sind verheilt.
Polizisten finden sie unterernährt, verwahrlost, dreckig und voller Wunden
Laut italienischen Medien werden die beiden Jungen am 10. Mai ins Krankenhaus eingeliefert. Sie sind unterernährt, verwahrlost, dreckig, haben Wunden und Narben. Ihr Zustand ist so ernst, dass sie auf die Intensivstation kommen. Immer wieder sagen sie: „Wir wollen nicht zurück zu Mama.“ Den Polizisten, die sie in ihrem bemitleidenswerten Zustand finden, erzählen sie, dass sie Hunger haben. „Wir wollen ein Eis“, wünschen sie sich.
Das Krankenhaus „Policlinico Umberto I“ berichtet, dass Paolo und Pietro anfangs schwere Ess-Störungen haben. Die Ärzte stellen fest, dass die Jungen offenbar Erde aßen, um ihren Hunger zu stillen.
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Die ganze Klinik kümmert sich mit „unendlicher Zuneigung“
Den Kindern geht es nicht nur körperlich schlecht, sie brauchen auch psychologische Hilfe. Medizinern und Pflegepersonal fällt auf, dass den Kleinen anscheinend jedes Vertrauen fehlt, dass sie sich nicht einmal gegenseitig in die Augen sehen. Liebevoll kümmern sich alle um die kleinen Patienten, schenken ihnen Zuneigung, Aufmerksamkeit und geben ihnen jede Hilfe, die sie brauchen.
Unter anderem „fünf engagierte Krankenschwestern“ sind „24 Stunden am Tag“ für Paolo und Pietro da, schreibt die Klinik in einem rührenden Facebook-Post. Mit „unendlicher Zuneigung“ gelingt es Pflegerinnen und Pflegern und Ärztinnen und Ärzten sowie Freiwilligen „Hoffnung in die Augen der beiden Kleinen zurückzubringen“, heißt es weiter.
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Die Bemühungen tragen Früchte, die Kinder erholen sich. Pietro, der jüngere der beiden, kann anfangs nicht einmal laufen. Als Vierjähriger! Inzwischen kann er es, er tanzt sogar und fährt Roller. Im Juli haben sich die beiden Jungs so weit erholt, dass sie aus dem Krankenhaus entlassen und in einer Pflegeeinrichtung untergebracht werden. Sie sind nicht nur körperlich geheilt, wie ihr Verhalten zeigt. „Dank der Zuneigung und des Vertrauens, dass sie erfuhren, lassen sie sogar Umarmungen zu“, berichtet das Krankenhaus voller Stolz.
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Die Klinik spricht von einer „Wiedergeburt“, ermöglicht durch die „immense Liebe“ aller, die sich so engagiert um die Kinder gekümmert haben. Mit Liebe und Zuneigung, die Paolo und Pietro von ihren eigenen Eltern nie erfahren haben. Die Behörden attestieren ihnen „totale Verantwortungslosigkeit“, das Sorgerecht wird dem Paar entzogen. Die beiden Kinder sind zur Adoption freigegeben.
Was ihnen das Krankenhaus mit auf den Weg gibt, könnte herzlicher nicht sein: „Wir wünschen unseren beiden kleinen Engeln, dass sie bald eine Familie haben, die sie bedingungslos liebt und ihnen eine Zukunft voller Liebe, Freude und Zufriedenheit garantiert.“
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