Intuitives Essen: Ihr Körper weiß, was Sie essen sollten - hören Sie genau hin

Intuitives Essen: Junge Frau kann sich zwischen Apfel und Muffin nicht entscheiden.
Was soll ich essen - den Apfel oder den Muffin? Beim intuitiven Essen sagt es Ihnen Ihr Körper. Sie müssen nur genau hinhören.
Getty Images/iStockphoto, Jacob Wackerhausen

Essen Sie, was Sie WIRKLICH wollen

Das ist er wieder – dieser Muffin. Iss mich, ruft er. Und Sie essen. Und haben nun ein schlechtes Gewissen. Denn eigentlich wollten Sie diesen Monat auf Süßes verzichten. Warum klappt es nicht? Vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem die meisten Diäten nicht funktionieren. Weil wir uns von außen Regeln und Verbote auferlegen, statt auf unser Inneres zu hören. Das ist nämlich das Prinzip vom Intuitiven Essen. Probieren Sie es aus, es lohnt sich.

Kinder machen es vor - intuitiv essen

Beim intuitiven Essen geht es vor allem darum, auf seinen Körper zu hören. Die Theorie: Er sagt einem genau, was er braucht. Klingt einfach – doch viele haben es verlernt. Wir essen oft nicht etwas, weil wir es wollen, sondern weil es gerade da ist. Und nicht dann, wann wir wollen, sondern weil etwa gerade die Mittagszeit ist. Und wir hören nicht auf zu essen, wenn wir satt sind, sondern erst, wenn der Teller leer ist. Intuitives Essen funktioniert aber anders. Es bedeutet zu lernen, wieder das zu spüren, was wir sowieso schon können: Essen, wenn wir Hunger haben, aufhören, wenn wir satt sind und das zu essen, was der Körper wirklich braucht. Kinder können das. Doch sie vergessen es, weil mit der Zeit immer mehr Regeln hinzukommen: "Mittagessen gibt’s um Punkt zwölf Uhr", "Iss deinen Teller leer", "Wenn du brav bist, darfst du die Gummibärchen essen". Und schon bestimmen nicht wir, was gut für uns ist, sondern jemand anders. Und das wird zur Gewohnheit. Es wird Zeit, diese durchzubrechen. Los geht’s!

Erster Schritt: Habe ich wirklich Hunger?

Nehmen wir unseren Muffin – habe ich wirklich Appetit darauf? Oder esse ich ihn, weil er mich gerade anlächelt? Oder weil mir langweilig ist, ich mich ärgere oder mich belohnen möchte? Es gibt eine einfache Methode, sich zu prüfen. Stellen Sie sich folgende Fragen. Und erst, wenn Sie sie alle mit Ja beantworten, dann sollten Sie ihn essen. Die Fragen lauten: Wenn der Muffin jetzt nicht neben mir liegen würde, sondern in der Küche, würde ich aufstehen und ihn mir holen? Und zwar genau diesen und keinen anderen? Würde ich dafür JETZT extra zum Supermarkt gehen, um ihn zu kaufen? Und wenn genau dieser Muffin dort vergriffen wäre, würde ich weiter suchen, bis ich so einen gekauft habe? Und wenn er gerade nirgendwo zu haben wäre, würde mich das traurig machen? Wenn Sie eine der Fragen verneint haben, dann braucht Ihr Körper vermutlich den Muffin im Moment nicht unbedingt. Hören Sie in sich hinein. Ist es wirklich Hunger, oder haben Sie vielleicht einfach nur Durst? Oder Ärger, Langeweile, Frust? Schließen Sie die Augen und atmen Sie zehn Mal tief ein und aus. Machen Sie einen kleinen Spaziergang oder hören sich Ihr Lieblingslied an. Oft hilft schon eine kurze Ablenkung, um sich auf andere Gedanken weg vom Heißhunger zu bringen.

Haben Sie aber alle Fragen mit Ja beantwortet – dann haben Sie vermutlich gerade wirklich das Verlangen nach genau diesem Muffin. Gönnen Sie ihn sich. Ganz ohne schlechtes Gewissen. Und genießen Sie ihn mit allen Sinnen.

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Zweiter Schritt: Worauf habe ich Hunger?

Wenn wir wieder gelernt haben, den Hunger zu spüren, sollten wir uns fragen: Was genau brauche ich im Moment? Sprich: Will ich den Muffin oder vielleicht doch einen Apfel? Auch hier gibt uns der Körper im Idealfall Signale, so die Theorie des intuitiven Essens. Zwar sind beide Snacks süß und im Falle einer Unterzuckerung hilfreich. Doch hat ein Apfel mehr Ballaststoffe und Vitamin C zu bieten. Ist die Verdauung gerade träge und sind im Blut wenig Antioxidantien vorhanden, könnte es sein, dass uns der Apfel doch verführerischer erscheint.

Es funktioniert vielleicht nicht immer. Sonst würden alle Apfelallergiker Äpfel hassen und bei einer Glutenunverträglichkeit Muffins verschmähen. Auf der anderen Seite sind Fälle von Schwangeren bekannt, die unbedingt Malkreide essen wollten, weil ihnen Kalzium gefehlt hat. So falsch kann die Theorie daher auch nicht sein.

Seien Sie auf jeden Fall wirklich ehrlich zu sich selbst, das ist beim intuitiven Essen besonders wichtig. Es reicht nämlich nicht zu sagen: "Ich will jetzt diesen Muffin, also braucht der Körper ihn. Und auf den Apfel habe ich gerade so gar keinen Hunger, also brauche ich die Vitamine auch nicht." Hören Sie ganz genau hin. Nicht auf den Muffin, der nach Ihnen ruft, sondern auf Ihren Körper, der im Idealfall mit Ihnen spricht.

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