Appell an Wanderer
Im Sinne des Tierschutzes: Frau fängt Rehkitz und stülpt ihm einen Wäschekorb über
Lebensrettung statt Tierquälerei
Mitten im hohen Gras ist ein Rehkitz unter einem Wäschekorb eingepfercht. Damit es nicht fliehen kann, wurde ein dicker Ast zum Beschweren darauf gelegt. Das Foto von Facebook-Nutzerin Melina Jörgens aus Hückeswagen zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Was zunächst nach Quälerei aussieht, hat einen sinnigen Hintergrund, der dem Kitz das Leben rettet, wie sie im Posting erklärt.
„Bitte nicht nähern oder gar befreien“
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„Das geht an alle Wanderer: Wer dieser Tage am Rande einer Wiese/Waldes einen umgedrehten Wäschekorb mit einem Kitz drin sieht, bitte nicht nähern oder gar befreien (schon erlebt)“ , appelliert sie und erklärt weiter: „Das Kitz wurde zum eigenen Schutz dort deponiert, bis die Wiese gemäht ist, in der es lag und sich nicht rührt. Später wird es seiner Mutter wieder zugeführt.“
Zur Erklärung: Jörgens und ihr Partner wurden von einem Bauern zuvor informiert, dass die Wiese gemäht werde. Wenn die Bauern schon im Mai oder Juni Heu machen, gibt es aber ein Problem: Junge Rehkitze suchen im hohen Gras Schutz und sind noch zu orientierungslos, um rechtzeitig vor den Mähdreschern zu flüchten.
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„Damit die Kitze im hohen Gras nicht vom Mähdrescher verletzt oder überfahren werden, habe ich mit meinem Lebensgefährten die Wiese abgesucht“, erklärt Melina Jörgens im Gespräch mit RP Online. Mit einem Büschel Gras nahm sie das Kitz mit. „Es war ganz ruhig und hat nicht versucht wegzulaufen.“ Jörgens und ihr Partner bauten dem Kitz am Wiesenrand eine Zelle auf Zeit. Es sei wichtig, dass das Tier unter dem Wäschekorb ausharre, bisder Bauer mit dem Mähen fertig ist. Es sei schon öfter vorgekommen, dass Spaziergänger das Kitz vorschnell befreit hätten und es doch noch vom Mähdrescher erfasst wurde.
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Wie bewahrt man Kitze vor dem Mähtod?
Der Praxisratgeber der Deutschen Wildtier Stiftung sieht als effektivste Maßnahme gegen den Mähtod einen möglichst späten ersten Mähgang ab dem 15. Juni oder besser ab dem 1. Juli. Dies ist allerdings auch die kostenintensivste, denn Heu aus dem ersten Schnitt im Mai hat die höchste Qualität.
Eine weitere Möglichkeit Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren, ist die Aktion „Save the Kitz“, die von Schülern aus Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen wurde. Sie lassen Drohnen mit Wärmebildkameras steigen und können so orten, wo sich noch ein Rehkitz befindet. Wie das Ganze funktioniert, sehen Sie im Video.