04. Dezember 2020 - 23:44 Uhr
Doppelpack Piatek: Hertha erkämpft Sieg im "Geisterderby" gegen Union
Ein Kung-Fu-Tritt versaut den Union-Sieg! Ausgerechnet im Hauptstadt-Derby bei Hertha BSC hat Union Berlin die erste Niederlage seit Mitte September kassiert. Die Überraschungsmannschaft von Trainer Urs Fischer verlor am Freitagabend nach Führung in Unterzahl mit 1:3 (1:0). Dabei gingen die Köpenicker im Olympiastadion als Favorit ins Rennen, während es beim großen Bruder anfangs noch nicht ganz rund lief.
Hertha BSC - Union Berlin 3:1
Tore: 0:1 Awoniyi (20.), 1:1 Pekarik (51.), 2:1 Piatek (74.), 3:1 Piatek (77.)
Besondere Ereignisse: Rote Karte Andrich (23.)
Zum Auftakt bekamen die Fans direkt mal einen Leckerbissen serviert: Union konterte - und legte vor! Ingvartsen steckte im richtigen Moment für Awoniyi durch, der den Ball zwar nicht voll traf, aber dennoch im langen Eck unterbrachte. Schwolow war noch dran - nicht mehr entscheidend. Kurz darauf wendete sich das Blatt. Andrich traf Tousart mit einem Kung-Fu-Tritt übel an Hals und Kopf – glatt Rot.
Hertha nutzte die Überzahl gegen Union zum Sieg
Union startete in Unterzahl in die zweite Halbzeit. Es ging auf beiden Seiten etwas schwungvoller los als zuvor. Besonders die Heimelf war darum bemüht, mehr Geschwindigkeit ins Spiel zu kriegen und nutzte ihre Überlegenheit gnadenlos aus. Pekarik schob in Minute 51 den Ball unten links ins Tor und sorgte somit für den Ausgleich – Piatek traf doppelt und wendete das Spiel zum ersten Hertha-Heimsieg dieser Saison.
"Ich bin sehr glücklich, ein tolles Gefühl. Wir haben den Derbysieg und sind ein Team. Das haben wir heute gezeigt", sagte Matchwinner Piatek bei DAZN. Sein Teamkollege Niklas Stark fügte an: "Wir wussten, was auf dem Spiel steht. Für die Fans, die ganze Stadt. Berlin ist Blau-Weiß - wie immer."
Herthas illegale Flaggen-Aktion

Hertha hatte im Vorfeld die Derby-Stimmung angeheizt und in der gesamten Stadt zehntausende Vereinsflaggen aufstellen lassen. Im Stadtteil Köpenick, der Heimat von Union, landeten viele davon schnell in Mülleimern. Ärger gab es auch mit dem Ordnungsamt, es drohte sogar ein Bußgeld. Der Klub versprach, sich um die Entsorgung der übrig geblieben Fahnen zu kümmern.
dpa