Warum Heilfasten nicht nur die Pfunde zum Purzeln bringt
Gesundheits-Booster: Sechs gute Gründe fürs Fasten
Es beugt Krankheiten vor, sorgt für mehr Wohlbefinden und hilft ganz nebenbei auch noch beim Abnehmen: Heilfasten ist ein echter Gesundheits-Kick für unseren Körper. Aber wie genau funktioniert es? Wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengestellt.
So wirkt Heilfasten auf unseren Körper
Beim Fasten verzichten wir eine bestimmte Zeit lang teilweise oder ganz auf feste Nahrung und Genussmittel. Viele nutzen die Fastenzeit nach Karneval zum Nahrungsverzicht, manche fasten auch in anderen Phasen des Jahres mit Hilfe von Ratgeber-Büchern zum Thema Fasten. Die Gründe dafür sind vielfältig: Während die einen ihren Körper entgiften wollen, geht es den anderen darum, das ein oder andere überflüssige Kilo loszuwerden.
Die bekannteste Form des Fastens ist dabei das Heilfasten, das der Entlastung und Regeneration des Körpers dient. Dabei wird für eine bestimmte Zeit auf feste Nahrung verzichtet und dem Körper überwiegend Flüssigkeit zugeführt. Erlaubt sind neben Wasser und Kräutertees beispielsweise Säfte oder Gemüsebrühe. Pro Tag sollten Sie nicht mehr als 250 bis 500 Kilokalorien aufnehmen.
Wenn der Körper keine Energie in Form von Nahrung bekommt, greift er zur Energiebereitstellung zunächst auf die gespeicherten Kohlenhydrate und Eiweiße zurück. Spätestens nach drei bis vier Tagen werden dann jedoch die Fettdepots zur Energiegewinnung angezapft. Das Ergebnis: Die Speckröllchen verschwinden. Weiterer positiver Nebeneffekt: Der Blutdruck sinkt und die Blutgefäße werden entlastet, sodass auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen sinkt.
Während der Fastenzeit ernährt sich der menschliche Organismus sozusagen von "innen" aus eigenen Reserven. Grundsätzlich ist ein kurzfristiger Nahrungsmangel für den Körper leichter zu verkraften als ein Überschuss. Da weniger Stoffwechselprodukte anfallen, kann er sich ganz auf die Regeneration konzentrieren.
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Während des Fastens ausreichend trinken
Ganz wichtig: Wer fastet, sollte auf eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Denn unser Blut besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser und wird vom Herz durch alle Teile unseres Körpers gepumpt. Dabei transportiert es Vitamine, Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate und andere Nährstoffe in die einzelnen Zellen. Genauso werden Stoffwechselendprodukte und Giftstoffe zurück transportiert und über die Nieren ausgeschieden. Daher ist unser Körper auf die Zufuhr von Wasser angewiesen, sodass wir pro Tag mindestens 2 Liter Wasser trinken sollten. Dadurch wird zudem die Gewichtsabnahme unterstützt.
Erlaubt sind Wasser, ungesüßter Tee, Gemüsesäfte und Brühe. Von Softdrinks und alkoholischen Getränken sollten Sie während des Fastens jedoch die Finger lassen.
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Fasten: So bereiten Sie Ihren Körper richtig vor
Wichtig: Bereiten Sie Ihren Körper im Vorfeld durch sogenannte Entlastungstage auf die Fastenzeit vor. Verzichten Sie etwa zwei bis drei Tage vor Beginn der Kur auf Koffein, Alkohol, Zucker, tierische Produkte und künstliche Zusatzstoffe. Greifen Sie stattdessen zu viel frischem Obst und Gemüse sowie Hülsenfrüchten. Auch Naturreis eignet sich perfekt, da er gut sättigt, den Magen-Darm-Trakt jedoch kaum belastet.
Genau mit den gleichen Lebensmitteln sollten Sie Ihren Verdauungstrakt nach der Kur auch wieder an feste Nahrung gewöhnen – und nicht gleich zu Pommes, Pizza oder einem Burger greifen. Damit wäre der Magen-Darm-Trakt nach dem Nahrungsverzicht überfordert.
Darmreinigung erleichtert den Nahrungsverzicht
Zu Beginn jeder Form des Fastens ist eine Darmreinigung sinnvoll. Dadurch wird der Darm entlastet und vollständig geleert, wodurch das Hungergefühl beim Fasten geringer ist und der Nahrungsverzicht folglich leichter fällt.
Generell sollten Sie das Fasten in einer Zeitspanne durchführen, in der Sie wenig Stress haben – daher empfiehlt sich die Urlaubszeit. Während des Fastens sollten Sie Anstrengungen durch schwere körperliche Arbeit vermeiden, um die durch das Fasten angekurbelte Regeneration des Körpers zu unterstützen. Versuchen Sie, in Ihren Alltag mehr Ruhepausen einzubauen. Auch Atem- und Entspannungsübungen oder Yoga können dabei helfen, den Kopf frei zu bekommen.
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Heilfasten nicht ohne ärztlichen Check-up im Vorfeld
Grundsätzlich sollten Sie eine Fastenkur nicht länger als maximal sieben Wochen und nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen. In jedem Fall ist zu Beginn der Fastenkur ein ärztlicher Check-up ratsam.
Grundsätzlich sollten nur gesunde Menschen fasten. Folgende Personengruppen sollten nicht oder nur unter ärztlicher Kontrolle fasten:
- Menschen mit Untergewicht
- Senioren
- Schwangere und Stillende
- Kinder und Teenager
- Menschen mit chronischen Krankheiten, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen
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Fasten mit Aufbautagen richtig beenden
Wenn Sie die Fastenphase beenden wollen, sollten Sie genauso langsam vorgehen wie zu Beginn des Fastens. Für das sogenannte Fastenbrechen sollten Sie mindestens zwei Tage einplanen. Als einfache Faustregel können Sie sich merken: Die Aufbauphase beim Fastenbrechen sollte etwa ein Drittel der Fastenzeit dauern.
Starten Sie zunächst mit der Zufuhr von Säften und integrieren Sie dann andere stark wasserhaltige Lebensmittel wie Gemüse und Obst in Ihre Ernährung. Am zweiten Tag können gekochtes Gemüse und geringe Mengen an Vollkornprodukten, wie beispielsweise Haferflocken, den Darm durch die enthaltenen Ballaststoffe wieder in Schwung bringen. Auch zu fettarmen Milchprodukten wie Joghurt und Quark, aber auch zu leichter verdaulichen Lebensmitteln wie Reis und Kartoffeln können Sie greifen. Wenn Sie Ihren Körper wieder an feste Nahrung gewöhnt haben und die Verdauung wieder in Schwung gekommen ist, steht der gewohnten Ernährung in Ihrem eigenen Ess-Rhythmus nichts im Wege. (nri/ija)
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