Hat 'SeaWorld' Umfrage zu kritischer CNN-Doku 'Blackfish' manipuliert?
'SeaWorld'-Image ist angeknackst
Betreiber des Themenparks 'SeaWorld' haben offenbar eine Umfrage zu der kritischen CNN-Dokumentation 'Blackfish' manipuliert. Der Film war Anfang 2013 in den USA erschienen und übt massive Kritik am Umgang der Parks mit den Walen. Ein Thema, das den Betreibern so gar nicht schmeckt - auch, weil das Image seit der Film-Veröffentlichung extrem angeknackst ist.
Die Zeitung 'Orlando Business Journal' hatte danach gefragt, ob sich die Meinung der Leser über 'SeaWorld' durch 'Blackfish' geändert hat. 99 Prozent der Leser stimmten mit 'Nein' - nur, dass offenbar über 50 Prozent der abgegebenen Stimmen von Mitarbeitern des Vergnügungsparks selbst stammten. Dass diese gezielt angestiftet wurden, die Umfrage zu manipulieren, streitet 'SeaWorld' offiziell jedoch ab. Ein Sprecher sagte lediglich etwas nebulös: "Die Team-Mitglieder sind dem Park und dem Unternehmen sehr stark verbunden. Wie ermutigen sie dazu, diese Meinung auch öffentlich kundzutun."
Sind 'SeaWorld'-Wale psychisch gestört?
'Blackfish' und eine aggressive Kampagne von Tierschützern haben dazu geführt, dass das öffentliche Ansehen der insgesamt drei Parks massiven Schaden genommen hat. Immer mehr Menschen stellen in Frage, ob es richtig ist, Wale in Gefangenschaft zu halten und zur Touristenattraktion zu machen. Das Unternehmen setzt deshalb alles daran, sich wieder in ein besseres Licht zu rücken. So hatte 'SeaWorld' in einem offenen Brief, der unter anderem in der 'New York Times' gedruckt worden ist, seinen Umgang mit den 29 Walen verteidigt. Auch sei es falsch, dass die Tiere durch die Gefangenschaft psychisch gestört würden.
Diese Theorie wurde zuvor von den Machern der Dokumentation aufgestellt. Aufhänger war ein Vorfall aus dem Jahre 2010 im 'Orlando Sentinel SeaWorld'. Damals hatte der Orca Tilikum Trainerin Dawn Brancheau ins Becken gerissen und so lange unter Wasser getaucht, bis sie tot war. Die Doku wirft die Frage auf, ob das Tier zum Killer wurde, weil es durch die Jahre in Gefangenschaft psychisch gestört gewesen sei. Eindringliche Bilder zeigen außerdem, wie brutal die Tiere zum Teil gefangen und abgerichtet werden.