Antrag an den Senat

Hamburgs SPD und Grüne wollen Blutspende von Schwulen zulassen

 Krankenschwester und Patienten bei Blutabnahme. Blutspenden in Blutlabor. McPBBO McPBBO
Krankenschwester und Patienten bei Blutabnahme. Blutspenden in Blutlabor. McPBBO McPBBO
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Forderung nach einer bundesweiten Änderung

Bisher dürfen homosexuelle Männer kein Blut spenden, wenn sie innerhalb der letzten zwölf Monate Geschlechtsverkehr hatten. Hamburgs rot-grüne Koalition fordert jetzt eine Änderung der Richtlinien.

Eine Folge der Aids-Epidemie

Homo- und bisexuelle Männer sind besonders häufig von HIV-Infektionen betroffen. Da die Krankheit über das Blut übertragen wird, durften sie bis 2017 gar kein Blut spenden. Dann wurden die Regeln geändert. Seit 2017 dürfen homo- und bisexuelle Männer, laut bundesweiter Richtlinie, Blut spenden, wenn sie ein Jahr lang keinen gleichgeschlechtlichen Sex hatten. SPD und Grüne in Hamburg halten diese vor drei Jahren beschlossene Regelung nicht mehr für zeitgemäß und setzen sich für einer Überarbeitung der Richtlinien ein. Zuvor hat das Hamburger Abendblatt berichtet.

Diskriminierung bei der Blutspende soll beendet werden

Ein entsprechender Antrag, in dem „rot-grün“ den Senat auffordert, sich auf Bundesebene für eine Änderung auszusprechen, liegt in der Hamburger Bürgerschaft vor. Darin fordert die Koalition, dass nicht eine zwölfmonatige Enthaltsamkeit, sondern das individuelle Risikoverhalten als Maßstab für eine Blutspende angewendet werden soll. Der Zeitraum der Enthaltsamkeit von homosexuellen Männern soll an den Zeitpunkt angepasst werden, ab dem die Krankheit nach einer Infektion im Blut nachgewiesen werden kann. Das soll aufgrund modernerer Testmethoden des Robert-Koch-Instituts nach sechs Wochen möglich sein. Mit der Forderung und einer Änderung der Richtlinien, möchte die Koalition Diskriminierung vorbeugen.