24. Januar 2021 - 12:02 Uhr
Elf Kumpel kommen lebend wieder ans Tageslicht
Extrem erschöpft wurde der erste der verschütteten Bergleute in China geborgen. Zwei Wochen lang kämpfte er mit seinen Kumpeln ums Überleben. Der Mann ist einer der 22 Bergleute, die bei einer Explosion am 10. Januar verschüttet wurden. Nach 14 Tagen in völliger Dunkelheit unter Tage bekam der Kumpel eine schützende schwarze Augenbinde angelegt, als die Rettungskräfte ihn zurück ans Tageslicht holten. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht.

Fluchtwege für Bergleute nach Explosion versperrt
Wie staatliche chinesische Medien berichteten, wurden danach noch zehn weitere Bergleute aus der Grube in Qixia nahe Yantai (Provinz Shandong) geholt. Ein weiterer Verschütteter soll tot sein. Zu zwölf noch immer vermissten Bergleuten bestand kein Kontakt. Ihr Schicksal ist völlig unklar.
In der Goldmine war es aus bisher noch ungeklärter Ursache zu einer Explosion gekommen. Rettungskräfte suchten danach fieberhaft nach Überlebenden. Erst eine Woche nach dem Unglück bekamen sie das erste Lebenszeichen. Rettungstrupps hatten Staatsmedien zufolge Löcher gebohrt und Schläge gegen das Bohrgestänge gehört.

Verschüttete wurden mit Essen, Medikamenten und Decken versorgt
Zwölf der Bergleute saßen in einer Kammer in 600 Metern Tiefe fest. Die Retter ließen Nährstofflösung in die Grube hinab. Später schickten die Verschütteten Zettel an die Oberfläche und baten um Verbandstoff, Schmerzmittel und Medikamente. Vier der Kumpel seien verletzt, einer nicht bei Bewusstsein. Danach äußerten die Bergleute sogar noch einen ganz speziellen Wunsch: Sie hätten gerne Würstchen zum Essen.
Chinas Gruben gelten als die gefährlichsten der Welt. Jedes Jahr kommen Tausende Kumpel ums Leben. Schlechte Sicherheitsvorkehrungen und mangelnde Aufsicht aufgrund von Vetternwirtschaft sind häufig die Ursachen. Viele Unglücke werden auch vertuscht. Auch das für die Goldmine in Qixia verantwortliche Bergwerksunternehmen meldete den Behörden das Unglück laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua erst nach zwei Tagen. Zwei hohe Funktionäre, der Parteichef und der Bürgermeister von Qixia, seien ihrer Posten entbunden worden.