Große Geschwisterliebe: Laura (11) pflegt ihre kranke Schwester

Annika (8) leidet am Rett-Syndrom

Die kleine Annika leidet an einem heimtückischen Gendeffekt. Die geistige Entwicklung der Achtjährigen ist gehemmt und sie ist im Alltag auf ständige Hilfe angewiesen. Die kommt auch - von zwar von ihrer großen Schwester Laura (11).

Große Geschwisterliebe: Laura (11) pflegt ihre kranke Schwester
Für ihr liebevolles Engagement wurde Laura mit dem Preis des Pflege-Bären ausgezeichnet.

Geduld haben, ruhig bleiben, die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen: All das ist für die Schülerin aus Brandenburg normal. Ganz selbstverständlich kümmert Laura sich rund um die Uhr um ihre Schwester. "Es macht Spaß, mit ihr zu spielen. Weil sie das auch alles versteht, nur dass sie es nicht so gut umsetzen kann. Und da muss man ihr einfach helfen."

Annika leidet am Rett-Syndrom. Kinder mit dieser seltenen Entwicklungsstörung verlernen meist noch im zweiten Lebensjahr Dinge, die sie eigentlich schon konnten. Wie Anfänge der Sprache, selbstständiges Essen und manchmal auch das Laufen. Ihre Entwicklung stagniert ab diesem Punkt. Für die Familie ein Schicksalsschlag. "Es stimmt einen schon sehr traurig, wenn man das sieht", so Mutter Nicole Schreiner.

Für ihr liebevolles Engagement wurde Laura ausgezeichnet

Die Hilfe ihrer großen Schwester gibt Annika Halt. Wenn man die beiden erlebt, spürt man sofort, dass sie eine ganz innige Verbindung zueinander haben. "Wir lesen gerne Bücher zusammen oder kuscheln einfach zusammen gerne oder gehen auch spazieren, spielen Spiele", erzählt Laura.

Für ein Kind, das am Rett-Syndrom leidet, entwickelt sich Annika überdurchschnittlich gut. Das sei auch Laura zu verdanken, meint Annikas Therapeutin. "Ich glaube, Laura würde für ihre Schwester alles machen", so die Logopädin Manuela Franke. "Laura spürt intuitiv, was bei Annika dann dran ist: ist es Hunger, ein Buch anschauen, ist es einfach mal toben?"

Für ihr liebevolles Engagement wurde Laura gerade mit dem Preis des Pflege-Bären ausgezeichnet. "Sie kümmert sich einfach sehr", sagt der stolze Papa Christian Schreiner. "Ich glaube, sozialkompetent ist das richtige Wort an der Stelle. Es ist wirklich so, dass sie einfach weiß, was wichtig ist. Nicht nur jetzt bei Annika. Was wir auch dadurch erleben, ist, wie sie sich im Klassenverbund einbringt oder wie sie viele Sachen für selbstverständlich hält."

Wegen ihrer Behinderung wird Lauras kleine Schwester wohl immer auf Hilfe angewiesen sein. Doch trotz allen Schwierigkeiten wirkt sie glücklich - und das ganz besonders beim Toben mit ihrer tollen großen Schwester.